Neustart im Jugendhaus rabatz geglückt

12.1.2018, 17:07 Uhr
Neustart im Jugendhaus rabatz geglückt

© Archivfoto: Anna Morgenroth

Helmut Biehler, Leiter des städtischen Kulturamts, führte in seinem chronologischen Bericht Klassiker an wie den Gedenktag "Verbrannte Bücher", den Faschingsausklang, das Open-Air-Kino, Altstadtfest, die Sommerkirchweih, das Mittelalterfest, das Konzert des Philharmonischen Chores und das Festliche Konzert. In seinem Ausblick verwies Biehler auf den Gedenktag 2018 an die Opfer des Nationalsozialismus. Der Historiker Dr. Mark Deavin wird unter dem Titel "Ermordet und vergessen" an jene zehn Herzogenauracher Bürger und Bürgerinnen erinnern, die Opfer des nationalsozialistischen Tötungsprogramms T 4 wurden. Die Recherchen sind aktuell.

Sicherheit bei Stadtfesten sei bereits 2017 Thema gewesen und werde es bleiben, so Biehler. Heuer findet parallel zum Open-Air-Kino vom 14. bis 23. Juni und zur Sommerkirchweih vom 7. bis 15. Juli die Fußball-Weltmeisterschaft statt.

Für das Festival "hin & herzo" vom 27. September bis 30. September in der Innenstadt seien bereits für ein "hervorragendes Programm" viele Verträge unterschrieben und Sponsoren wie die Schaeffler AG, die Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach, die Herzo Werke, ProLeit, Puma SE und die Fachklinik gewonnen worden.

Franz-Josef Lang (CSU) dankte für die "viele Arbeit". Peter Simon (Bündnisgrüne) fragte, ob ein Mahnmal an die NS-Zeit nicht auch für Herzogenaurach angebracht sei, ein Gedanke, der, so Bürgermeister German Hacker, nicht neu sei, jedoch "als Anregung mitgenommen wird".

Mit einer Straßenwidmung im Abschnitt III des Wohngebiets Herzo Base für den jüdischen Bürger Jean Mandel, der in der Hinteren Gasse einen Handel betrieb, komme die Stadt dem Gedanken näher.

Über den Fremdsprachenunterricht an der Volkshochschule referierte Fabienne Geißdörfer, stellvertretende vhs-Leiterin. Sie verwies auf 47 Prozent bestandener Prüfungen bei den Integrationskursen von Geflüchteten, deren Zahl zurückgehe.

Schwer abschätzbar seien jedoch die Folgen zu den Regelungen des Familiennachzugs von Flüchtlingen. "Digitale Immigranten" seien überdies ein Zukunftsthema, so Geißdörfer.

vhs-Leiter Oliver Kundler strich stark besuchte Veranstaltungen wie den Vortrag zur Postwachstumsökonomie mit Prof. Niko Paech heraus. Über "Wirtschaft ohne Wachstum" wird am 5. März 2018 diesmal in der größeren Location Vereinshaus referiert. Überdies informierte Kundler, der Arbeitskreis Kultur der vhs mit Hans Meister und Gotthard Lohmaier werde nach 22 Sommern die Aktivität einstellen – ein festliches Adieu soll kommen.

Manfred Welker (Freie Wähler) kommentierte, es spreche für die vhs, was ein Non-Profit-Unternehmen zu leisten imstande sei. Peter Simon (Bündnisgrüne) fragte, ob die Erfolgsquote von 47 Prozent bei Integrationskursen steigerbar sei. Fabienne Geißdörfer erläuterte, die Flüchtlinge lernten in einem Dreivierteljahr eine komplett neue Sprache und Schrift. Die Kurse müssten dicht besetzt sein, es sei kostendeckend zu arbeiten.

"Wir hatten uns auf einen Umzug in ein neues Gebäude vorbereitet", stellte Gabriele Lechner, Leiterin der Stadtbücherei zur neuen Beschlusslage für das Hubmannareal fest.

Nun müsse die im alten, nun renovierungsbedürftigen Schloss untergebrachte Bibliothek in den nächsten Jahren zwei Mal umziehen. Ihr Bedauern (". . . dass es mit dem schönen neuen Haus nun nichts wird") beantwortete Bürgermeister German Hacker: "Das würde ich nicht so sagen." "Auf ein gutes Ziel – irgendwann" werde gehofft, merkte Sandra Wüstner (SPD) dazu an.

Die Bücherei war auch im Sinn der Leseförderung mit Lesenächten und Lesepaten tätig. Probleme gebe es mit der rechtlichen Behandlung von E-Books durch die Verlage. Dennoch ist die Bücherei auch digital aktiv: Die Musikplattform "freegal" soll angeboten werden.

Als ein Ort, in dem sich Kinder, Jugendliche und Senioren treffen, in dem kulturell und interkulturell – etwa im Weltcafé – vieles erfahrbar ist, hat das Generationen.Zentrum die Bewährungsprobe im ersten Jahr bestanden. Erstmals, so Simone Voit, wurde auch ein Thema wie "Wohnen im Alter" angepackt. 2018 soll die "Demographische Revolution" und der "Strukturwandel des Alter(n)s" weiterverfolgt werden.

Seit April 2017 läuft auch das neue Jugendhaus rabatz an der Erlanger Straße 56, das seither bedeutend an Besuchern zugelegt hat. In das Konzept war eine Bedarfsanalyse eingeflossen, die auch zu den freien Angeboten wie Movie Night, Grillen & Chillen, Mädelsabend, Wohnzimmerkonzerte und mehr führte.

CSU-Stadtrat Konrad Körner meinte, das neue Konzept habe sich bewährt: "Der Drive ist da."

Cello, Trompete oder Ukulele sind neue Instrumental-Fächer an der städtischen Musikschule, die 2018 auch mit einem Europatag im Weihersbach aufwartet – wie die anderen Einrichtungen eine tragende Säule des Kulturlebens in Herzogenaurach.

-eke

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