Niederndorfer Pfarrzentrum: Froh über Lösung mit Zukunft

20.6.2018, 17:08 Uhr
Niederndorfer Pfarrzentrum: Froh über Lösung mit Zukunft

© Foto: André De Geare

Dem Stadtrat wird empfohlen, zuzustimmen und der Stadtverwaltung den Auftrag zu geben, die weiteren Vorbereitungen zur Realisierung zu treffen.

Aus Sicht der Stadt steht seit langem fest, dass eine zusätzliche Kita notwendig ist. "Wir haben mehrere Standorte überlegt", so Bürgermeister German Hacker. Dass in Gesprächen mit der katholische Gemeinde nun der Standort neben der St.-Josef-Kirche möglich wird, hält Hacker durchaus für eine "sehr, sehr gute Aufwertung" das Areals.

Wie berichtet, soll in Niederndorf der große Anbau von 1922/23 für den Neubau weichen. "Das ist eine Operation am Herzen des Platzes, und die Herzen vieler Niederndorfer hängen daran", weiß der Bürgermeister. Dennoch ist sich Hacker sicher, dass es die richtige Entscheidung ist. Der Platz davor werde in seiner Struktur nämlich erhalten bleiben. "Es ist eine Riesenchance, natürlich mit dem Beigeschmack, dass etwas Altes weg muss."

Während Retta Müller-Schimmel (Grüne) betonte, dass das Projekt an dieser Stelle Sinn mache, zeigte sich Franz-Josef Lang (CSU) zumindest irritiert. Das Gebäude dort sei ortsbildprägend und habe Historie. "Dass das Landesamt für Denkmalpflege so großzügig ist, verwundert mich."

Der geschäftsleitende Beamte Gerhard Höfler betonte, dass das bestehende Gebäude für eine Kindertagesstätte nicht verwendbar und auch nicht sanierbar sei. CSU-Ausschussmitglied Kurt Zollhöfer nannte das Projekt eine gute Idee, warnte aber vor den hohen Kosten, die auf die Stadt zukommen dürften.

Die eigentliche Entscheidung, dieses Grundstück zu nutzen und das kirchliche Gebäude abzureißen, fiel freilich nicht bei der Stadt, sondern in erster Linie bei den Verantwortlichen der katholischen Gemeinde. Pfarrer Helmut Hetzel betonte auf Nachfrage, dass seit Jahren über die Zukunft des Gebäudes diskutiert worden sei und der Pfarrgemeinderat und die Kirchenverwaltung auch stets informiert waren.

"Es war klar, dass wir dieses Gebäude in dieser Größe nicht werden halten können." Nach außen hin präsentiere sich der Bau mit einer großen Front, doch "er hat eine geringe Tiefe". Die Nutzungsmöglichkeiten seien beschränkt, für die Gemeinde allein sei das Gebäude mittlerweile dennoch zu groß. Eine Sanierung rein für pfarrgemeindliche Zwecke sei nicht zu finanzieren. "Damit wollen wir das historische Erbe und die Leistungen derer, die das erbaut haben, aber auf keinen Fall schmälern."

Pfarrer Hetzel erklärte, dass er schon lange auf der Suche nach einer Nutzung sei, "die zur Gemeinde passt". Vor drei Jahren bereits sei die Möglichkeit eines Seniorenwohnheims überlegt worden, doch habe sich kein Träger gefunden, der hier investieren wollte. "Mit dem Vorschlag der Stadt, eine Kindertagesstätte zu bauen, können wir jetzt aber genau das machen: etwas machen, was sinnvoll zur Pfarrgemeinde passt."

Auf zwei Dinge weist der Pfarrer noch hin: Gebaut werde nicht nur eine Kita, sondern auch ein neues Pfarrzentrum, freilich auf die aktuellen Bedürfnisse in Niederndorf angepasst. "Wir brauchen natürlich einen Pfarrsaal, ein Büro, Sakristei und weitere Räume." Und: Der Neubau werde sich an die Architektur des Altbaus anlehnen. "Ich kann natürlich nicht sagen, dass jedes Fenster wieder an die gleiche Stelle kommt, aber die Grundidee mit der Platzwirkung soll erhalten bleiben."

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