Partytime dank Theresa Heinz

26.1.2014, 15:19 Uhr
Partytime dank Theresa Heinz

© Mark Johnston

Als die Nördlingerinnen ihren letzten Einwurf nicht mehr an die Frau gebracht hatten, war der Jubel entsprechend euphorisch. Und während seine Damen freudig kreischten und tanzten, hatte Trainer Christian Braun sicherlich das eine oder andere graue Haar mehr bekommen. Denn die Schlussphase der Partie erinnerte ihn fatal an die Niederlage in Leipzig. Auch da hatten die Shorthorns kurz vor Schluss mit zehn Punkten geführt, aber den Sack nicht zu gemacht.

Diesmal stand es 57:47 für die Gastgeberinnen, die lange einem Rückstand hinterher gelaufen waren, dann aber scheinbar den Tabellenzweiten geknackt hatten. Von 37:40 zogen sie unwiderstehlich davon, die nur zu siebt angetretenen Rieserinnen schienen mit den Kräften am Ende.

Aber dann geschah etwas nicht ganz Unbekanntes bei der TSH: Keine Spielerin wollte mehr die Verantwortung übernehmen (Braun drastisch: „Da hatte keine die Eier"), und der schöne Vorsprung schmolz dahin.

Ausgerechnet die Ex-Herzogenauracherin Laura Geiselsöder besorgte mit zwei verwandelten Freiwürfen den Ausgleich. Zwölf Sekunden hatten die Shorthorns noch, um die drohende Verlängerung abzuwenden. Erst sah es so aus, als ob sie nicht mehr zum Wurf kommen würden. Da riss Kapitän „Terry" Heinz die Kugel an sich, marschierte in die Zone und drückte aus vollem Lauf ab. Vom Brett prallte er durch die Reuse. „Natürlich habe ich den genau so gewollt", erzählt sie hinterher schmunzelnd.

Viel Aufwand, wenig Ertrag

Verdient war der Sieg dennoch, denn die TSH-Frauen hatten sich als Kollektiv erfolgreich gegen das erstligaerfahrene Trio Geiselsöder (13), Anna Sophie Thalhofer (9) und Carina Högg (14) sowie Veronika Meyer (13) gestemmt. Mit vielen Wechseln hielt Braun den Druck auf die Gegnerinnen hoch. Pech nur, dass die unzähligen Ballgewinne schon in der Anfangsphase selten in Zählbares umgewandelt wurden. So stand es nach dem ersten Viertel 11:19 – viel zu wenig Ertrag für so viel Aufwand.

Besonders die defensiven „Leader" Heinz, Jana Ulbig und Raluca-Mariana Chioran vergaben da noch zu viele einfache Würfe. Besser wurde es im nächsten Abschnitt, als die treffsichere Alica Antoszkiewicz ihr Team heran brachte. Bis zur Halbzeit (29:25) gelang sogar die Trendwende.

Nach dem Seitenwechsel waren es wieder die Schwäbinnen, die den besseren Start erwischten. Dank der phasenweise grandiosen Defensive kaschierte die TSH ihre Offensivmängel. Und vor dem Schlussdurchgang ging es mit 37:38 quasi bei Null los.

Dort zeigten die Shorthorns (siehe oben) erst ihre Schokoladenseite, überrannten die Gäste mit sehenswertem Tempobasketball, ehe sie ihre andere Seite präsentierten. Nach zwei Niederlagen in Folge waren wohl auch die Nerven etwas angeschlagen. Anders ist die Flut von Ballverlusten in der Schlussphase kaum zu erklären. Aber zum Glück hat die TSH eine Kapitänin, die im entscheidenden Moment ihr Herz in beide Hände nimmt. Trainer Braun: „Zum Glück gab es diesmal ein Happy-End. Aber wir können nicht auf Dauer darauf vertrauen, jeden Gegner auf 35 Punkte zu halten, wir müssen auch mal selbst wieder richtig scoren."

Shorthorns: Klisanic, Angerstein 6/2 Dreier, Ulbig 9, Fürsich 2, Friedmann 5/1, Sperber, Riegner 5, Brox 2, Chioran 10, Heinz 10, Antoszkiewicz 10, Ertugrul nicht eingesetzt.

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