Paukenschlag bei Blummazupfern in Weisendorf

24.1.2016, 17:27 Uhr
Paukenschlag bei Blummazupfern in Weisendorf

Ein Feuerwerk der guten Laune hatte Peter Nofski für die diesjährigen Prunksitzungen versprochen. „Bei der Zusammenstellung des Programmes habe ich mir auch beim 18. Mal viel Mühe gegeben“, unterstrich der Blummazupfer-Präsident. Dabei hatte er den Mund nicht zu voll genommen, wie frenetischer Applaus am Ende der mehr als fünfstündigen Prunksitzung dokumentierte.

Begonnen hatte diese mit dem Auftritt der Nachwuchs-Tanzmariechen Leonie Bogdan und Milena Kleebauer. Beide zogen die bis auf den letzten Platz besetzte Weisendorfer Mehrzweckhalle ebenso in ihren Bann wie die Purzelgarde. Die jüngsten Tänzerinnen der Blummazupfer präsentierten, liebevoll in kuschelige Plüschkostüme gewandet, den Glücksbärchentanz. Nicht ohne Grund stemmten die Kinder- und Jugendkarnevalisten die Ouvertüre zu einer opulenten Prunksitzung. „Dieser Verein steht für eine hervorragende Jugendarbeit und ist so eine wichtige Säule des gesellschaftlichen Lebens“, attestierte Landrat Alexander Tritthart.

Landrat fährt Bob

Paukenschlag bei Blummazupfern in Weisendorf

© Fotos: Christian Enz

Gemeinsam mit dem Weisendorfer Bürgermeister Heinrich Süß und zahlreichen weiteren Ehrengästen wagte sich Tritthart auch an eine imaginäre – vom Duo Franken Express musikalisch ausgestaltete – Bobfahrt. Auch dafür applaudierte das faschingsbegeisterte Auditorium – wenngleich der künstlerische Anspruch weit unter dem des übrigen Programmes lag.

Dafür sorgten vor allem die zahlreichen tanzbegeisterten jungen Damen der TSG Weisendorf, dem Dachverein der Blummazupfer. Da waren beispielsweise Lea Kleebauer und Jasmin Kneissl. Das Weisendorfer Tanzpaar zeigte sich nicht in knalliger Maskierung und verzichtete auf lasziv kurzgeschnittene Röcke. „Als Putzweiber sorgen sie mit Kittelschürze und Gummistiefeln für Unterhaltung und Ordnung auf der Bühne“, wie Nofski. In puncto Ausdruck und Spannkraft standen auch Jugend-Mariechen Natalie Konnerth und Tanzmarie Maren Mayer nicht zurück. Auch dafür gab es tosenden Applaus und Faschingsorden.

Stolz des Vereins, wie bei allen Karnevalsgesellschaften, ist freilich die Damengarde. Mit Liebe zum Detail herausgearbeiteten, prunkvollen Uniformen enterten sie die Bühne. Zur Begeisterung der Zuschauer zogen sie dann, wie mit dem Lineal, einen perfekt abgestimmten Marschtanz auf die Bühne.

Dank langjähriger Kontakte in die fränkische Karnevals-Welt fanden sich dort immer wieder auch Gäste ein. Beispielsweise der Franko-Comedian Jörg Kaiser. Unter dem Motto „Kaiserschmarrn“ haderte er mit dem Schicksal eines Mannes in den besten Jahren. Büttenrednerin Andrea Lipka reflektierte in ihrer Darbietung die gleiche Problematik aus Sicht der Frau. „Welche Frau will schon Unterwäsche, in der sie von hinten aussieht wie zwei Parmaschinken mit einem Stück Zahnseide dazwischen?“.

Herausforderungen, von denen sich Wolfgang Dürringer alias „Verwirrter Mann“ längst entkoppelt hat. „Mädels geben heute einen Haufen Geld für Hosen aus, die schon in der Produktion verreckt sind. Da reiht sich Loch an Loch“, so der Protagonist. „Deswegen hab ich jetzt Hose rausgekramt, in der mein Großvater aus dem Krieg gekommen ist. Da bin ich topmodisch gekleidet“.

Das Alter beschäftigte unterdessen auch Sitzungspräsident Peter Nofski. Er steht seit 1998 an der Spitze des Weisendorfer Karnevals und wird in wenigen Tagen 72. „Meine Frau und ich haben in uns hinein gehört. Wir haben mit Euch viel erreicht, jetzt brauchen wir Ruhe. Am Aschermittwoch werden wir uns zurückziehen“, erklärte der Sitzungspräsident.

Gemeinsam mit seiner Frau wurde er von der seiner Garde unter stehenden Ovationen aus dem Saal begleitet. Sichtlich bewegt beendet weit nach null Uhr Co-Moderator Ferdinand Petsch die Sitzung.

Doch bis Aschermittwoch geben die Narren gemeinsam mit Peter und Kassiererin Petra Nofski jetzt noch einmal Gas im Straßen-Karneval.

 

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