Rainer Weber: „Feuerwehr ist nicht Mädchen für alles“

26.1.2015, 12:25 Uhr
Rainer Weber: „Feuerwehr ist nicht Mädchen für alles“

© Foto: Jansen

Schriftführer Georg Bündgens gab einen Überblick über die Aktivitäten des vergangen Jahres. So beteiligte sich der Spielmannszug wieder an Faschingsumzügen in Wiesbaden und Mainz sowie am Faschingstreiben auf dem Marktplatz Herzogenaurach. Am Florianstag erfolgte die Amtsübergabe des Kreisbrandrats Harald Schattan an Matthias Rocca. In der Partnerstadt Wolfsberg nahm die Feuerwehr an einer Fahrzeugweihe teil. Die Mitgliederzahlen sind mit insgesamt 1123 konstant, wobei der größte Anteil mit 838 bei den Fördermitgliedern liegt.

Martina Schonath löste am 1. Oktober Evi Meisel als Leiterin des Spielmannszugs ab. Sie will „die musikalische Speisekarte erweitern“. Mit 43 aktiven Musikern und zwölf Nachwuchsmusikern startet sie nicht nur bei den Umzügen in Wiesbaden und Mainz, sondern bewirbt sich auch um eine Teilnahme am Blumenfest in Röthenbach, beim Erntedankfestzug in Fürth und beim Schützen- und Trachtenfestzug in München.

Kassier Alexander Schöpp konstatierte geordnete finanzielle Verhältnisse. Der seit April amtierende Kommandant Rainer Weber – er löste Matthias Rocca ab - stimmte kritische Töne an: „Die Feuerwehr ist nicht Mädchen für alles“. Das Öffnen von Türen oder die Beseitigung einer überfahrenen Katze gehören nicht zu ihren Aufgaben. Das führe zu Unmut bei den Feuerwehrlern und Arbeitgebern, die diese für ihre ehrenamtliche Tätigkeit freistellen. 104 Hilfeleistungseinsätze beanspruchten im vergangenen Jahr die meiste Zeit, während nur 33 Brandeinsätze nötig waren und leider auch 33 Fehlalarme zu verzeichnen waren.

Junge Kräfte gesucht

Während bei den Maschinisten und den Atemschutzspezialisten die Zahlen leicht rückläufig sind, ist das Personal bei den aktiven Mitgliedern konstant. Neben den 123 Aktiven sind noch 21 Bambinis in der Ausbildung. Trotzdem brauche die Feuerwehr dringend Nachwuchs, damit die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt werden könne.

Das sah auch Bürgermeister German Hacker so. „Das Gefühl der Sicherheit in der Bevölkerung wird durch die Feuerwehr gewährleistet.“ Die Stadt kann zwar keine neuen Aktiven stellen, aber zumindest für die bestmögliche technische Ausstattung sorgen. Im Haushalt 2015 stellt die Stadt 1,1 Millionen Euro für Feuerwehrfahrzeuge ein, eine Steigerung um 16 Prozent. Eine Würdigung für die ehrenamtlich geleistete Arbeit bei der Feuerwehr soll auch die Ehrenamtskarte des Freistaates sein. Diese beinhaltet beispielsweise den freien Eintritt für eine Stunde ins Atlantis oder den ermäßigten Eintritt zu allen kulturellen Veranstaltungen.

Eine Formalie zwar, aber wichtig für das Finanzamt, so begründete Franz Hagen den Vorschlag für eine Satzungsänderung. Obwohl der Spielmannszug seit 65 Jahren besteht, war er in der Satzung der Freiwilligen Feuerwehr nicht verankert. Dieser und die Kinderfeuerwehr wurden nun aufgenommen, nicht nur im Vereinszweck, sondern auch bei allen sich daraus ergebenden Passagen. Bei der Kinderfeuerwehr wurde zudem festgehalten, das jede natürliche Person, die das achte Lebensjahr vollendet hat, Mitglied werden kann. Im Vereinszweck wurde außerdem aufgeführt, dass sich die Freiwillige Feuerwehr um den Erhalt von historischem, feuertechnischem Gerät kümmert. Die Satzung wurde einstimmig verabschiedet.

Ausgezeichnete Helfer

Landrat Alexander Tritthart überreichte als Vertreter des Freistaats Bayern die Feuerwehr-Ehrenzeichen für die 40-jährige aktive Mitgliedschaft bei der Feuerwehr an Thomas Gütle und Horst Heller. Verbunden damit ist ein Gutschein für einen einwöchigen Aufenthalt in dem Freizeit- und Erholungsheim der Bayerischen Feuerwehren in Bayerisch Gmain. Die Stadt Herzogenaurach zahlt zusätzlich den Aufenthalt für die Partnerin.

Das Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst erhielten Marcus Adler, Marcel Bestenlehrer, Carsten Hagen, Karsten Sänger und Alexander Schöpp. Franz Hagen bedankte sich bei Peter Wolter für seine 20-jährige aktive Arbeit. Zehn Jahre aktiven Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr leisteten Patrik Dreher, Lorenz Gumbmann, Jochen Rösch und Carina Welker. Das Deutsche Feuerwehr-Fitness-Abzeichen in Silber erhielt Jochen Hofmockel, in Bronze Jörg Henschke und Rainer Weber. Ehren-Mitglieder wurden Karl und Lorenz Salbach.

 

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