Rares Jazz-Erlebnis: Bigband auf Profi-Niveau

18.9.2018, 14:00 Uhr
Rares Jazz-Erlebnis: Bigband auf Profi-Niveau

© Foto: Rainer Groh

Die aus einer Weilheimer Schul-Bigband hervorgegangene Gruppe besteht mittlerweile aus Musikstudenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die zur Weilheimer Keimzelle hinzugestoßen sind. Darunter zwei Herzogenauracher, nämlich Falk und Lars Töpperwien, designierte Kulturförderpreisträger.

Über diese Verbindung kam auch die ehemalige Schule der beiden als Station der Klein-Tour des 18-köpfigen Orchesters zustande. Und die Zentrale der Musikinitiative auf der Herzo Base wurde Probenraum.

Bass-Posaunist Falk Töpperwien fehlte am Freitagabend. So konnte nur sein jüngerer Bruder Lars sich dem heimischen Publikum an Trompete und Flügelhorn präsentieren – und bekam natürlich Gelegenheit, seinen coolen leichten Trompetenton als Solist hören zu lassen.

Die raffinierten, oft sehr witzigen, von Cool Jazz und Hard Bop geprägten Arrangements des großen Trompeters und Bandleaders Thad Jones hat sich der Federal Pengueen Summit für das erste Set im Konzertprogramm vorgenommen. Jones leitete ab 1965 13 Jahre lang mit dem Schlagzeuger Mel Lewis zusammen eine der maßgeblichen Bigbands im modernen Jazz, und schon seine Version des Standards "All of Me", Auftakt des Abends zeigte, warum: Das tausendfach gespielte Thema wird so geschickt verschoben, dass — fast — ein neues Stück entsteht.

Eigene Kompositionen, vor allem vom Posaunisten Ferdinand Silberg und vom Schlagzeuger Felix Wolf für die Band geschrieben, machten den zweiten Teil des Konzerts aus — jugendlicher, manchmal eher sperrig denn gefällig arrangierte Swing-Nummern (Nothing Special), Latin-Stücke oder Dreiviertel-Takter ("Click"). Die Zugabe schloss den Bogen zurück zum Standard, entspannte die angestrengten Ohren und zeigte die schöne Stimme von Veronika Loy: "There’ll never be another You". R. GROH

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