Rathäuser sind wieder in weltlicher Hand

2.3.2017, 08:57 Uhr
Rathäuser sind wieder in weltlicher Hand

© Foto: Rainer Groh

Der Kürbis aus Herzogenaurach ist darüber ein bisschen traurig. Bürgermeister German Hacker hatte sich am Faschingsdienstag sehr wohlgefühlt in seinem Kostüm. Als er am Aschermittwoch den Rathausschlüssel von Jung-Elferrat Gideon Petsch entgegennahm, nutzte er die Gelegenheit, um gleich mal die Verkleidung für das kommende Jahr klar zu machen. "Zahnbürste wäre richtig super", ließ er die Narren vom Karnevalsclub (KCH) wissen, die ihm heuer den Kürbis geliehen hatten.

Ausleihen wäre vielleicht auch eine gute Idee, um wieder Moneten aufs Konto zu bekommen. Die Geldbeutel jedenfalls waren nach den tollen Tagen komplett geleert. Nach dem traditionellen Waschen am Brunnen lagen ganze sieben Cent im Wasser.

Rathäuser sind wieder in weltlicher Hand
Rathäuser sind wieder in weltlicher Hand

© Foto: Schulte

In Röttenbach ist der Tanz indes noch nicht vorbei. Die Besenbinder-Garden bereiten sich noch intensiv auf die süddeutschen und die deutschen Meisterschaften im karnevalistischen Tanz vor, bei denen sie ja Titel zu verteidigen haben.

Ausgelaugt zeigten sich im Rathaus also nur die Funktionäre, die Tänzerinnen, die den Ratssaal füllten, wirkten topfit. Sitzungspräsident Thorsten Ott trennte sich also recht leicht vom Rathausschlüssel. Zumal Bürgermeister Ludwig Wahl bei der Entgegennahme mit Anerkennung nicht sparte: Ein Verein, der viel bewege, dessen Mitglieder den Spaß an ihrem Tun spürbar werden ließen und der mit einem "tollen Trainerteam" erfolgreich Leistungssport betreibe, das sei der KCR.

Auch auf die Spannungen um die Schulturnhalle (wir haben berichtet) ging Wahl ein. Er sagte, die Ursache für die Vorab-Sperre der Halle sei eigentlich eine Kleinigkeit. Im nächsten Jahr werde man die Vorbereitungen entsprechend ändern und so Probleme vermeiden. Er setze auf den Zusammenhalt der Vereine im Dorf.

Das Regiment der Narren in Weisendorf ist zu Ende. Mit dem überdimensionalen Schlüssel aus der Hand des "Blummazupfer"-Präsidenten Matthias Petsch nahm Bürgermeister Heinrich Süß gestern die Macht über die Amtsgeschäfte im dortigen Rathaus wieder an sich. "Ihr habt mich gut vertreten", schmunzelte der Rathauschef, "es kamen keine Beschwerden". Anschließend wurden die nach der langen Faschingszeit bis auf den Grund geleerten Geldbeutel gewaschen — in angenehm warmem Wasser, wie alle angesichts der steifen Brise vor dem Rathaus erfreut feststellten. Mit einem kleinen Empfang bedankte sich Bürgermeister Süß anschließend bei der ganzen "Blummazupfer"-Garde: "Es war wirklich eine tolle Faschingssaison mit euch!"

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