River Kings bekommen sieben auf die Mütze

8.12.2017, 22:27 Uhr
River Kings bekommen sieben auf die Mütze

© Thomas Hahn

Grüne Zipfelmützen auf den Zuschauerrängen, grüne Zipfelmützen auf dem Eis (zumindest vor dem ersten Bully), grüne Zipfelmützen überall. Das Spitzenspiel zwischen den Höchstadt Alligators und dem Tabellendritten HC Landsberg stand ganz im Zeichen der Benefizaktion "Green Night". Mit dieser will der HEC die Aktion "Weihnachtsträume für Kinder" unterstützen, die den kleinen Patienten des Erlanger Universitätsklinikums an den Feiertagen eine Freude machen will.

Auf dem Eis hatten die Alligators allerdings keine Geschenke zu verteilen. Der Vorsprung auf die Verfolger aus Dorfen (vier Punkte) und Landsberg (sieben) war zuletzt etwas geschmolzen – mit einem Sieg gegen den Tabellendritten hätte der HEC ihn wieder ausbauen können – es geht schließlich auch um die Bayernliga-Meisterschaft. Das gelang den Höchstadtern am Freitagabend eindrucksvoll.

Die Partie selbst begann nicht nach Plan: Schon nach knapp einer Minute saßen mit Daniel Jun (Haken) und Markus Babinsky (Stockschlag) zwei Alligators-Spieler auf der Sttrafbank. Die doppelte Unterzahl überstand der HEC allerdings weitgehend schadlos. Stattdessen hatte Jun, der gerade von der Strafbank zurück aufs Eis gefahren war, die erste große Chance des Spiels, scheiterte jedoch frei vor Landsbergs Goalie Christoph Schedlbauer.

Der HEC – und das war zunächst der entscheidende Unterschied zwischen beiden Teams – spielte seine Überzahl kurz darauf dagegen gnadenlos aus. Michal Petrak legte nach sieben Minuten für Vitalij Aab auf, der aus zentraler Position kein Problem hatte, den Puck ins Tor zu hämmern.

Starke Defensivreihen

Entscheidend war der Unterschied vor allem deshalb, weil es ansonsten ein insgesamt ausgeglichenes erstes Drittel war. Beide Defensivreihen ließen wenig zu, der HEC schaffte es jedoch besser, sich gute Gelegenheiten herauszuspielen. Und gestaltete sein Powerplay geradezu schulbuchmäßig: In einem Kreis hatten sich die Alligators um das Landsberger Tor postiert, am linken Pfosten lauerte Tomas Urban. Der wurde angespielt, lenkte HC-Goalie Christoph Schedlbauer so in seine Richtung – und spielte zurück in den Rückraum auf die rechte Seite zu Petrak. Der nutzte die freie Schussbahn zum 2:0.

Die erste Gelegenheit des zweiten Abschnittes hatte zwar Ales Kreuzer für den HEC, doch insgesamt kamen die Landsberger etwas wacher aus den neuen Umkleidekabinen des Eisstadions am Kieferndorfer Weg. Auch von einer schnellen Unterzahl ließen sie sich wenig beeindrucken, kamen mit einem Mann weniger zu zwei guten Gelegenheiten. Doch sie scheiterten an Goalie Philipp Schnierstein – oder an dessen Armschoner. Auch durch die dichten Höchstadter Densivreihen gab es kaum ein Durchkommen für die Oberbayern.

Mindestens ebenso eiskalt aufgelegt wie ihr Goalie waren die HEC-Angreifer. Das 3:0 durch Ales Kreuzer fiel ausnahmsweise nicht in Überzahl, belagert hatten die Höchstadter das Landsberger Tor vorher dennoch in Powerplay-Manier.

Das 4:0 war dann wieder ein echtes Überzahl-Tor, Kreuzer hämmerte den Puck auf Vorlage von Spielertrainer Daniel Jun aus der Distanz ins linke Toreck. Knapp eine Minute später war das Spiel kurz unterbrochen, Hauptschiedsrichter Manuel Vorgeitz hatte sich nach einem Zusammenprall mit einem Landsberger am Bein verletzt. Nach kurzer Behandlungspause ging es für ihn weiter.

Sekunden nach Wiederbeginn sorgten die beiden Verteidiger Tomas Urban und Rückkehrer Max Cejka, der die Vorlage gab, in Ko-Produktion für das 5:0. In den letzten Sekunden des zweiten Drittels scheiterte erst Landsbergs Marcel Juhasz an Schnierstein, im Gegenzug sorgte wieder Urban für das 6:0.

Nur noch ein Verfolger

Das Spitzenspiel war längst zu einem munteren Scheibenschießen für den Höchstadter EC geworden. Kreuzer sorgte im letzten Drittel für das 7:0, Landsbergs Dennis Sturm gelang mit dem 1:7 immerhin noch minimale Ergebniskosmetik. Es war eine imposante Demonstration des Spitzenreiters der Bayernliga, dem vorerst nur der ESC Dorfen auf den Fersen bleibt, der in einer äußerst torarmen Partie erst im Schlussdrittel das 1:0 beim EV Füssen gewann. Und der Beweis: Auch mit grünen Zipfelmützen auf dem Kopf kann man Souveränität ausstrahlen.

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