Röttenbach: Ein Krönchen für die Königin

RÖTTENBACH - Wenn an der Wahl auch Kerwa ist und der Bürgermeister auch noch Ludwig Wahl heißt: Dass deshalb am Freitag zum Kirchweih-Auftakt die Politik gefühlt besonders stark repräsentiert war im Festzelt der Brauerei Sauer, ist nur ein Teil der Wahrheit. Die Dorfkerwa ist einfach beliebt, und obendrein konnten die Repräsentanten unserer Demokratie ganz unverhohlen einer Monarchin huldigen – Christin Gumbert, der neuen Röttenbacher Bierkönigin.

Die 19-Jährige ist sehr sportlich und betreibt als Hauptsport Karnevalstanz beim Deutschen Meister KCR. Sie kommt, wie die meisten ihrer sechs Vorgängerinnen auch, aus dem "gelobten Land" im Dorf, wie es Ludwig Wahl formulierte, aus dem Mühlberg-Viertel.

Sie hat von der Warteliste aus das Auswahlverfahren als Siegerin beendet und bekam am Freitagabend die Insignien ihrer Würde: das Krönchen von der Vorgängerin Lisa Bittel und die Schärpe vom Bürgermeister. Vorgestellt wurde auch das neue Maskottchen der Kerwaburschen, die bekanntlich erst jüngst einen eigenen Verein gegründet haben: den "Tanzbären".

Anschließend, als Wahl und seine beiden Stellvertreter Harald Rotschka und Hans Götz den symbolisch ersten Bier-Behälter mit Holzfass-Verkleidung angezapft hatten, bekam die Königin auch noch den Stoff ihrer Würde zum Verteilen an ihr Kerwa-Volk.

Dem sprachen die Röttenbacher und ihre Gäste am ersten Kerwa-Abend auch reichlich zu – zu lauter Non-Stop-Gaudimusik der Band "Bayern Mafia". Auch dies hatte nichts mit Bundespolitik zu tun, erinnerte vielmehr manchen Kerwa-Gänger an Apres Ski.

Unter den Ehrengästen sah man die beiden Abgeordneten – und Kandidaten – von SPD und CSU, Martina Stamm-Fibich und Stefan Müller. Aber auch die Landtagsabgeordneten Alexandra Hiersemann (SPD) und Walter Nussel (CSU). Altlandrat Eberhard Irlinger war einer der Ersten im Zelt, und von Bezirks- und Kreisräten über Pfarrer bis zu Bankern hatte Ludwig Wahl eine stattliche Namensliste zu verlesen.