Röttenbach hat genug Kröten für Suarez gezahlt

RÖTTENBACH - "Suarez" kostet doch keine Kröten mehr: Es bleibt bei den gut 500 Euro, die Röttenbach bereits bezahlt hat. Eine lebenslange Miete für die gefundene Schnappschildkröte steht nicht mehr zur Debatte.

"Wir haben uns mit der Reptilienauffangstation in München nochmal besprochen", sagt Bürgermeister Ludwig Wahl. Ein monatlicher Beitrag für Suarez' neues Leben im größten Schildkröten-Refugium Deutschlands ist vom Tisch. Im Juni war der Eindruck entstanden, die Gemeinde müsse eine Art lebenslange Miete für das bissige Fundtier übernehmen. Schnappschildkröten werden bis zu 100 Jahre alt.

Der gemeinnützige Verein, der die Auffangstation in München betreibt, hatte eine Rechnung über 473 Euro für "Schnappis" erste 28 Tage im neuen Zuhause gestellt. Ludwig Wahl hatte damals an einen Scherz geglaubt: "Wir haben wohl unfreiwillig die dauerhafte Pflegschaft für eine Schnappschildkröte übernommen?"

Missverständnis bei der Rechnung

Die Rechnung erwies sich als richtig, ein Missverständnis gab es aber trotzdem. Weil das entflohene Reptil in Röttenbach erwischt worden war, galt es dort als Fundtier. Die Gemeinde ist also verpflichtet, sich um die Unterbringung zu kümmern und muss deshalb den ersten Monat in der Reptilienstation bezahlen.

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Höchstadt

22.6.2016, 17:42 Uhr

Vom Weiher in den Luxus-Teich: Schnappschildkröte Suarez in München

In dieser Zeit darf ein Fundtier - egal ob Chihuahua oder bissiges Reptil - nämlich nicht weitervermittelt werden. Hinzu kommen 44,13 Euro für die Erstuntersuchung. Weitere Monatsbeiträge für die Unterbringung seien nicht nötig, hieß es nach einem klärenden Gespräch mit München. Die Station dort wird von einem Verein getragen, der von Spenden und Sponsoren lebt. Er übernimmt die weiteren Kosten.

Im Dorf gesammelt

In Röttenbach gab es schon verschiedene Ideen, Suarez "heim" zu holen, im Karpfenteich oder im Streichelzoo zu parken und ihn auch gleich ins Wappen der Gemeinde aufzunehmen, das derzeit ein Fisch ziert. Und dass die Röttenbacher echte Reptilienfreunde sind, haben sie bei einer Sammelaktion auf der Dorfparty bewiesen. Rund 160 Euro kamen in verschiedenen Spardosen für "Suarez" zusammen. Das hat die Schildkröten-Rechnung der Gemeinde natürlich etwas geschmälert.

Wer bei der Reptilienauffangstation in München eine Patenschaft für "Suarez" übernehmen möchte, kann sich hier informieren.