Seit gut drei Wochen herrscht Funkstille in Dondörflein

23.8.2017, 07:00 Uhr
Seit gut drei Wochen herrscht Funkstille in Dondörflein

© Foto: Horst Linke

Telefon und Internet funktionieren nicht, die Fritzbox ist hinüber – seit dem Blitzschlag vor über drei Wochen. Auch beim benachbarten Reiterhof in Dondörflein ist seither Funkstille. Kein Problem, dachte sich Gerhard Schuh zunächst, es muss halt repariert werden. Doch da hatte er sich gründlich getäuscht, denn so einfach ist die Sache nicht, wie sich herausgestellt hat.

Jürgen Bauer, Geschäftsführer von Herzo Media, erläutert die Sachlage: Beim Gewitter am 30. Juli habe es im ganzen Stadtgebiet Überspannungen gegeben und eine Reihe von VDSL-Anschlüssen seie kaputt gegangen. "Das ist nichts Außergewöhnliches, das passiert jedes Jahr", so Bauer. Herzo Media habe daraufhin alle defekten Fritzboxen ausgetauscht, und die Anschlüsse der betroffenen Anwesen gingen wieder — nur eben die beiden Anschlüsse in Dondörflein nicht.

"Wir haben dort unsere Technik überprüft, zum Teil Bauteile ausgetauscht, doch wir konnten keinen Fehler finden", sagt Bauer. "Wir übergeben das Signal an die Telekom, so wie es sein muss." Seine Schlussfolgerung: Der Leitungsabschnitt, für den die Telekom zuständig ist, müsse defekt sein. "Doch uns fehlt der Zugriff auf die letzte Meile."

Fakt sei, dass Herzo Media die Glasfaserkabel bis zu den Ortschaften verlegt, die restliche Leitungsstrecke bis zum jeweiligen Hausübergabepunkt gehöre aber der Telekom. "Wir mieten die Kupferleitung vom Telekom-Schaltschrank bis zum Hausanschluss." Das Problem in Dondörflein sei nun, dass Herzo Media an dem Leitungsabschnitt bis ins Haus, der vermutlich eine Störung habe, aber nichts machen darf, weil das Telekom-Gebiet sei. "Wir müssen uns bei einer Störung an die Telekom-Störungsstelle wenden, wie jeder andere Kunde auch", erklärt Bauer weiter. "Wir haben null Einfluss darauf, was danach passiert."

Drei Mal habe die Telekom wohl schon Mitarbeiter zum Reparieren nach Dondörflein geschickt, weiß der Herzo Media-Geschäftsführer. Zweimal hieß es , die Leitung sei okay, einmal wurde eine Störung in dem Abschnitt gefunden — doch der Anschluss von Gerhard Schuh und dem Reiterhof funktioniert bis heute nicht.

Inzwischen sei ein weiterer Reparaturtermin angesetzt. Jürgen Bauer ist ebenfalls nicht glücklich über die wenig erfolgreiche Schadensbehandlung. "Bei der Telekom sind die Wege halt sehr lang, und man spricht laufend mit unterschiedlichen Leuten", ist auch seine Erfahrung mit dem Kommunikationsunternehmen. Liegt das Problem möglicherweise an der Qualität der Mitarbeiter, die die Telekom zur Reparatur losschickt und die in der Regel von Subunternehmen stammen? Dazu will sich der Herzo Media-Geschäftsführer nicht äußern.

Gerhard Schuh jedenfalls ist inzwischen ziemlich sauer. "Ich bin aufs Internet angewiesen wie jeder andere Geschäftsmann auch." Er behelfe sich notdürftig mit Smartphone und einem Internetstick, den ihm seine Tochter besorgt habe. Jürgen Bauer rät den beiden Anschlussnehmern: "Abwarten, ob der neue Termin was bringt." Mehr könne man nicht tun. "Wir leiden da mit."

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