Sexy mit Spitze und Glitzer

23.7.2017, 05:02 Uhr
Sexy mit Spitze und Glitzer

© Foto: Berny Meyer

"Natürlich sind Kompressionsstrümpfe eine medizinische Notwendigkeit", sagt Sabine Kipka. "Aber der modische Aspekt muss da nicht auf der Strecke bleiben." Vor einigen Wochen hat die selbstständige Therapieassistentin zusätzlich zu "Kipka Homecare" auch noch ein Kompressionsstudio in Weisendorf eröffnet.

Mit ihrem Unternehmen "Kipka Homecare" kümmert sich Sabine Kipka um Patienten, die ein Tracheostoma (eine operativ angelegte Öffnung der Luftröhre) oder einen künstliche Darmausgang haben, sowie um Patienten, die auf künstliche Ernährung angewiesen sind. Dabei ist Kipka die Schnittstelle zwischen Klinik, Hausarzt und dem Patienten daheim, sie koordiniert alle Angelegenheiten.

"Bei dieser modernen Grundversorgung ist mir aufgefallen, dass viele Menschen Ödemprobleme haben", berichtet Kipka. Das sei die Idee für ihr Kompressionsstudio gewesen. Ein Ödem ist eine Schwellung des Gewebes aufgrund einer Einlagerung von Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem, also das typische "Wasser in den Beinen". Bald merkte Sabine Kipka, dass das Problem beileibe nicht nur Senioren betrifft. "Es gibt auch viele junge Menschen mit Lymphödemen, zum Beispiel in der Schwangerschaft." Der Bedarf war also da. Und deshalb werden die Kunden in Weisendorf nun auch rundum betreut, wenn es um Kompressionsstrümpfe geht.

Mit der Sanitätsfachangestellten Renate Landshuter hat sich Sabine Kipka eine Expertin dazu geholt, die sich speziell mit Ödempatienten auskennt.

Renate Landshuter, die gegebenenfalls auch nach Hause kommt, schaut sich die Beine erstmal an und sucht dann gemeinsam mit dem Patienten die für sein medizinisches Problem passenden Strümpfe aus — die "Wandstärke", also Dicke der Fasern, von fein bis ganz kräftig, Rund- oder Flachstrick, Format (Kniestrümpfe, halterlose Overknees oder Strumpfhose) und natürlich Farbe und Design. "Bei jungen Frauen sind die sogenannten Make Up-Strümpfe gerade angesagt", weiß Landshuter. Ähnlich wie beim Make-Up gibt es verschiedene Beigeschattierungen, die dem natürlichen Hautton ähneln. Somit sind die Strümpfe dann fast unsichtbar oder zaubern eine leichte Bräune. Alle Strümpfe sind aus Mikrofaser, oft mit einer Baumwollbeimischung und allergiegetestet. Es gibt Serienmodelle, doch sollte davon keines passen, werden die Strümpfe auch individuell angefertigt. Renate Landshuter klärt die Patienten über alles auf, was mit den Kompressionsstrümpfen zusammenhängt. Sie zeigt auch, wie man die Strümpfe richtig anzieht, eventuell mit Hilfsmitteln, und lässt es den Patienten ausprobieren. Kompressions-strümpfe werden in der Regel vom Arzt verordnet und von der Krankenkasse bezahlt. Das gilt allerdings nur für das Basismodell. Für bunte, modische Strümpfe werden gegebenenfalls Zuzahlungen bis maximal 40 Euro fällig. Dafür muss man diese dann aber auch nicht schamhaft verstecken.

"Unser Anliegen ist eine gute Versorgung der Patienten", betont Sabine Kipka. "Sie sollen sich mit den Strümpfen wohl fühlen."

Zwww.kipkahomecare.de

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