"Sie haben das Ansehen der Gemeinde gefördert"

20.3.2017, 14:00 Uhr

© Foto: Niko Spörlein

Eine Bürgermedaille wurde heuer nicht verliehen, weil dies die Ehrungsordnung auch nicht zwingend vorsehe. So wurden folgende Personen und Vereine geehrt: Erika Dorn, Eleonore Klein, Irene Prell, Georg Pliszewski, die Adelsdorfer Musikanten und der Verein "Eintracht Klappstuhl". In jedem einzelnen Fall, erläuterte der Bürgermeister, mit der Amtskette um den Hals, habe der Gemeinderat gesehen, dass das Wohl und das Ansehen der Gemeinde Adelsdorf gefördert wurde und werde. "Deshalb sage ich namens der ganzen Gemeinde ein herzliches vergelt’s Gott".

Zunächst zeichnete der Bürgermeister Erika Dorn vom TSV Neuhaus aus, die 1984 zusammen mit Pauline Sitte die Kinderturngruppe des TSV ins Leben rief, danach folgte die Rückengymnastikgruppe, 1995 die Walking-Gruppe. Nach ihrer langen Krankheit wollte sie unbedingt wieder zurück, um die Übungsstunden aufzunehmen. Die Geehrte sei laut Fischkal beim TSV seit über 20 Jahren "mit Leib und Seele" bei der Arbeit.

Treibende Kraft

Ähnlich großen Einsatz zeigt auch Eleonore Klein, die seit vielen Jahren Patienten und deren Familien im ambulanten Kinderhospizdienst in Erlangen begleitet. Sie suche die Familien zu Hause, in der Klinik oder in einer anderen stationären Einrichtung auf und kümmert sich aufopferungsvoll um ihre kleinen Patienten. Sie schaffe so Freiräume für die Eltern der schwerkranken Kinder, auch in der Gemeinde Adelsdorf und Umgebung, wo sie ebenfalls Kinder mit Handicap umsorge. Sie sei die treibende Kraft gewesen, dass es die Kinderkrippe in Neuhaus heute gibt.

Ebenfalls aus Neuhaus kam die dritte im Bunde der Geehrten: Die Kräuterpädagogin Irene Prell wurde wegen ihres jahrelangen Einsatzes in Sachen Wildkräuterführungen und -wanderungen ausgezeichnet. Prell formte so auch Exkursionen und gab diesen im Rahmen von "Bayern Tour Natur" die Titel "Märchenhafte Wildkräuter" oder "Herbstliche Genüsse mit wildfruchtigen Küssen". Seminare und Vorträge über die Heilwirkung von Kräutern gehören auch zum Repertoire von Irene Prell, die alles als ehrenamtliche Helferin mache. Man müsse wissen, erzählte sie, sie stelle sogar Produkte rund um Unkraut her. Den Erlös aus dem Verkauf dieser Sachen spendet Irene Prell stets sozialen Einrichtungen.

Georg Pliszewski erhielt ebenfalls die Ehrenurkunde der Gemeinde. Pliszewski ist selbst von der Krankheit Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) betroffen, bei der die Pigmentzellenentwicklung gestört sei und der Hautstoff Melanin nicht mehr gebildet wird. Er gründete deshalb vor elf Jahren mit einigen anderen Betroffenen aus dem gesamten Bundesgebiet den "Deutschen Vitiligo-Bund e.V.". Seither ist der Adelsdorfer Präsident dieses Vereines, der sich der Betroffenen annehme und mit vielen Informationsveranstaltungen aufklären will.

Als Gruppe wurden anschließend die Adelsdorfer Musikanten geehrt, die sich erstmals 2000 im kleinen Rahmen das Ziel setzten, gemeinsam musizieren zu wollen. Zunächst fanden die Musiker einen Platz beim Gesangverein Adelsdorf, um sich 2006 dann als "Adelsdorfer Musikanten" selbstständig zu machen. Man könne sich dieses Ensemble nicht mehr aus dem gesellschaftlichen und kirchlichen Leben in der Gemeinde wegdenken, meinte der Bürgermeister, insbesondere nicht die Sommerkonzerte im Schlossgarten. Inzwischen haben die Musikanten 45 Mitglieder, weshalb 2016 die "Adelsdorfer Nachwuchsmusikanten" gegründet wurden, die beim Ehrungsabend in der Aula der Aischgrundhalle von sich hören ließen.

Ein Herz für Kinder

Letztlich ehrte die Gemeinde den Verein "Eintracht Klappstuhl". Jene zunächst recht lose Gemeinschaft wurde 2009 von Florian Birkner angestoßen, um regelmäßig Fußballturniere abzuhalten. Birkner verunglückte dann 2010 bei einem schrecklichen Arbeitsunfall tödlich. Weil ihrem Kamerad Zeit seines kurzen Lebens stets Kinder am Herzen lagen, die nicht so sehr auf der Sonnenseite des Lebens stehen, erinnern seine einstigen Kameraden Jahr für Jahr bei einem Benefizfußballspiel an Florian Birkner. Der Gesamterlös dieser Veranstaltungen — inzwischen seien schon gut 20 000 Euro eingesammelt worden, gehe stets im Namen des "Flo-Birkner-Cup" und des Vereines "Eintracht Klappstuhl" an Organisationen, die sich dieser Kinder annehmen. Marko Wirth, der Vorsitzende dieses Vereines, meinte nach der Verleihung eindrucksvoll, man müsse den Menschen in der Welt nur ein Wort zu Herzen legen — nämlich Dankbarkeit.

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