Sieben mal sieben Minuten mit Witz und Nachdenklichem

14.4.2015, 09:00 Uhr
Sieben mal sieben Minuten mit Witz und Nachdenklichem

© Foto: Karl-Heinz Panzer

Das Publikum, das die Noten vergibt, konnte sich einfach nicht entscheiden zwischen Thomas Schmidt aus Schwabach und dem aus Gelsenkirchen angereisten Sven Hensel. Also durften sich die beiden Slammer den Siegespreis, nämlich eine Flasche Sekt, teilen.

Aber auch die übrigen fünf Kandidaten, die der Nürnberger Moderator und „Slammaster“ Michael Jakob an die Aisch mitgebracht hat, dürften an diesem Abend auf ihre Kosten gekommen sein. Denn noch niemals waren so viele Literaturfreunde zum Slam ins „chill out“ geströmt, freute sich Hausherrin Julia Gally.

Und das bunt gemischte Publikum bereitete den Reimkünstlern einen denkbar angenehmen Rahmen: Konzentriert folgte man den Texten, hatte offene Antennen für die Zwischentöne und geizte am Schluss nicht mit Beifall.

Sieben Minuten hatten die Slammer auf dem Podium Zeit, Punkte zu sammeln. Viele setzten dabei auf Humor und Augenzwinkern. Wobei die Inhalte nicht zu kurz kamen. „Witzig, nachdenklich und anregend – eine schöne Mischung“, charakterisierte Julia Gally die Veranstaltung und hofft, dass der nächste Termin am 9. Oktober ähnlich erfolgreich über die Bühne geht. Mit einem neuen Feuerwerk aus Wortwitz und Sprachkunst unter dem Dach der Kulturfabrik.

Die Mehrheit der Protagonisten kam aus der fränkischen Metropolregion, so wie der Mitgewinner und „Highlander Champion“ Thomas Schmidt. In seinem Vortrag setzte er sich als Lehrer spannungsreich, kontrovers und mit gespielter Resignation mit der Sprache seiner Schüler auseinander. Sven Hensel wiederum, der junge Slammer aus dem Ruhrpott, versuchte sich bei seinem intensiven Auftritt an nichts geringerem als der Suche nach dem Glück. Sein Rat nach sieben temporeichen Minuten: „Mach dir dein Glück selbst!“

KARL-HEINZ PANZER

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