Sieg und Spektakel im Spitzenspiel

17.11.2017, 22:52 Uhr
Sieg und Spektakel im Spitzenspiel

© Foto: Giulia Iannicelli

In spielerischer Hinsicht war das erste Drittel eine Machtdemonstration des HEC: Nach fünf Minuten führte er im Spitzenspiel mit 3:0 gegen hoffnungslos überforderte Dorfener. Doch die nahmen dann eine Auszeit. "Anscheinend wurde den Spielern verbal Rinderblut verabreicht", vermutete der Verfasser des Höchstadter Livetickers später.

Denn von nun an ging es übel zur Sache, glaubt man den Gästen, Zwar kassierten die Eispiraten durchaus einiges Strafzeiten, aber die übelsten Aktionen blieben ungeahndet: So mussten Markus Babinsky und Tomas Urban nach Stockstirchen und -schlägen vom Eis getragen, auch gegen Oleg Seibel und Daniel Tratz wurde das Spielgerät eher als Waffe eingesetzt. Und statt Spieldauerdisziplinarstrafen wegen Fouls mit Verletzungsfolge gab es – richtig – zehn Minuten wegen Meckerns gegen André Lenk.

Lässt man diese unschönen Szenen weg, war es ein fast perfektes Drittel der Alligators. Das erste Tor fiel schon nach 48 Sekunden, vom Bully weg kam der Puck zu Ales Kreuzer, der humorlos einnetzte. Nach 3:01 Minuten schlug der letztjährige Torjäger erneut zu und traf in Höchstadter Überzahl zum 2:0 in die rechte Ecke. Auch beim 3:0 in der 5. Minute hatte der HEC Powerplay, Vitalij Aab war der Torschütze.

Dann kam besagte Auszeit mit den unschönen Folgen für einige Höchstadter Akteure. So lag Babinsky drei Minuten auf dem Eis, ehe er vom Eis getragen werden konnte. Aus dem Nichts fiel das 1:3 durch einen Schlagschuss von Johannes Krone, doch nchc wie vor spielten nur die Gäste

In der 13. Minute wirkten die Schiedsrichter erneut nicht ganz bei der Sache. Sie mussten sich erst länger beratschlagen, ehe sie den eigentlich gut sichtbaren Treffer von  Ales Kreuzer gaben.

Durch die angeschlagenen Spieler verloren die Gäste phasenweise den Rhythmus. Da Richard Stütz ohnehin (wohl bis Saisonende) fehlt, rückte André Lenk in die Verteidigung, später musste auch Seibel hinten aushelfen, der aber auch selbst verarztet werden musste.

Erneut Kreuzer hätte für Ruhe auf den Rängen (außer bei den 150 Höchstadter Schlachtenbummlern natürlich) sorgen können, doch sein sehenswerter Rückhandschuss prallte von der Latte ab. Und so kam Dorfen durch einen von Florian Brenninger verwandelten Penalty wieder heran.

Und obwohl Babinsky und Urban wieder aufs Eis zurückkehrten, entwickelte sich das zweite Drittel zunächst bitter: Spielertrainer Daniel Jun konnte nicht mehr weiterspielen, und die "Eispiraten" setzten die Aufholjagd prompt fort: Lukas Miculkas ersten Treffer konterte Michal Petrak zwar noch umgehend, doch Ernst Findeis und nochmals Miculka glichen die zuvor einseitige Partie aus.

Nach diesem Ausgleich zum 5:5 nahm auch Jun eine Auszeit; sein Team hatte sich sichtlich den Schneid abkaufen lassen und schien von der Rolle. Dorfen hingegen bewies, dass es auch glänzend Eishockey spielen kann.

Aber auch die Höchstadter Timeout zeigte Wirkung, plötzlich war die Konzentration wieder da. In drei Überzahlsituationen markierten die Alligators drei Treffer – zur zweiten Pause war der Vorsprung tatsächlich größer als in der ersten. Danach hatte es zwischenzeitlich wahrlich nicht ausgesehen.

Das Schlussdrittel war dann plötzlich wieder so einseitig wie der Speilbeginn. Erneut gab es vier Höchstadter Treffer – auch Seibel und Grau tragen sich noch in die Torschützenliste ein, Urban macht das Dutzend voll. Und es ist klar: Die Bayernligameisterschaft führt heuer nur über die Alligators.

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