Silberne Skulptur begrüßt die Autofahrer in Adelsdorf

8.12.2017, 13:57 Uhr
Silberne Skulptur begrüßt die Autofahrer in Adelsdorf

© Foto: Hubert Bösl

„Was lange währt, wird endlich gut. Sogar sehr gut“, sagt Bürgermeister Karsten Fischkal. Eine kleine Gruppe hat sich am Kreisverkehr versammelt, um die neue Skulptur einzuweihen, die den Hügel in der Mitte des Kreisels ziert. Schon von Weitem kann man das Kunstwerk bewundern, in strahlendem Silber. Das freilich nicht so bleiben wird. Zumindest die Seitenteile werden und sollen rosten.

Bereits im Jahr 2013 hat der Gemeinderat beschlossen, den „nicht so schönen Hügel“ gestalten zu wollen. Man rief einen Wettbewerb aus, und von den acht Einreichungen bekam im Frühjar 2014 der Kunstverein „Schlosskunst Adelsdorf“ den Zuschlag.

Drei Künstler haben seinerzeit das Sieger-Werk entworfen: die damalige Kunstvereins-Vorsitzende Sigi Wolt, Angela Börnicke und Franz Lankes. Das Kunstwerk besteht aus neun Stelen, die Adelsdorf und seine acht Ortsteile symbolisieren. Stelen deshalb, weil es sich um eine „aufstrebende Gemeinde“ handelt, wie der aktuelle Vorsitzende Wolf-Dieter Dome erläutert.

Stahlplatten mit ausgestanzen Figuren sind sternförmig um die Stelen angeordnet. Die Figuren stellen etwa eine Mutter mit Kind, eine Oma mit Enkel, der einen Fußball trägt, oder einen Mann auf dem Weg zur Arbeit dar. „Dies soll das Leben in der Gemeinde widerspiegeln“, so Sigi Wolt. „Wir wollten ein Kunstwerk schaffen, mit dem die Leute etwas anfangen können.“

Ursprünglich waren die Stelen aus Granit geplant, die Figuren aus Car-bonstahl; schnell stellte sich jedoch heraus, dass das viel zu teuer gewesen wäre. Also machte man beim Material Kompromisse, denn das künstlerische Konzept wollte man beibehalten.

Nach einer Ausschreibung fand die Gemeinde mit dem Metallbaumeister Günther Münch der Laufer Mühle einen Fachmann, der es mit seinen Mitarbeitern schaffte, die Stelen aus Metall mit Aluminiumverkleidung zu fertigen, die Figuren aus normalem Baustahl. So lagen die Kosten bei den anvisierten 24.000 Euro. 15.000 Euro kamen durch Spenden zusammen, den Rest legte die Gemeinde drauf. Nicht zu vergessen die tatkräftige Hilfe des Bauhofes beim Montieren der Skulptur. Einen wichtigen Beitrag leistete auch die Landschaftsarchitektin Kathrin Nißlein. Im nächsten Jahr soll der Hügel in einer Gemeinschaftsaktion noch bepflanzt werden.

Kunst im Kreisel findet sich auch andernorts. Seit mittlerweile fast 17 Jahren steht Steinkarpfen „Fridolin“ im Kreisel in Höchstadt — und wird von den Bürgern heiß geliebt. Die Herzogenauracher erweisen den großen Sportartikelfirmen Ehre. Im Polizeikreisel thront ein überdimensionaler adidas-Ball (nur in der Weihanchtszeit muss er dem Christbaum weichen), im Kreisverkehr bei Puma springt eine Raubkatze dekorativ Richtung Firmensitz.

Nur die Röttenbacher sind ganz pragmatisch: 45 Prozent der Bürger haben sich bei einer Umfrage gegen eine Neugestaltung des Kreisverkehrs ausgesprochen. Sie finden den Hügel mit dem Baum drauf am schönsten so, wie er ist.

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