Singen gegen den Klimawandel

18.1.2017, 14:00 Uhr
Singen gegen den Klimawandel

© Christian Enz

Es ist bereits gute Tradition. Zum Ende des Dreikönigssingens besucht Dekan Kemmer gemeinsam mit einer Abordnung der Sänger die Höchstadter Kreissparkasse. Im Beisein des Sparkassen-Vorstandes, der selbst noch einmal 500 Euro beisteuerte, wurden auch dieses Jahr die gesammelten Gelder eingezahlt. „Insgesamt sind dieses Jahr 24 548 Euro gespendet worden“, resümierte Kilian Kemmer.

Ein in zweierlei Hinsicht respektables Ergebnis. „Zum einen, weil nur zwei Wochen zuvor für Adveniat gesammelt wurde. Zur Unterstützung von Umweltprojekten in Brasilien kamen bereits dabei 12 000 Euro zusammen“, betont der Höchstadter Dekan. Zum anderen, weil sich die sieben bis 16 Jahre alten Sternsinger in diesem Jahr bei tiefwinterlichen Verhältnissen auf den Weg von Haus zu Haus machten. „Als die Kinder abends nach Hause kamen, waren die Sammeldosen so kalt, man konnte sie kaum noch halten“, berichtete Kemmer. Angesichts dieser Rahmenbedingungen hätten die Sternsinger für ihre freiwillige Ferienarbeit eine Erschwerniszulage verdient, unterstrich Erzbischof Ludwig Schick.

Doch auch ohne Geld konnten Schnee, Wind und Eiseskälte der Motivation der jungen Fundraiser nichts anhaben. „Wir haben in der Schule von Krieg und Trockenheit gehört. Da ist es wichtig, den Kindern dort zu helfen“, erzählt Luis Fink, einer der gut 120 Höchstadter Sternsinger. Gemeinsam mit Schwester Maja sowie den Freunden Bastian Schäfer und Jule Schmitt bildete er ein Team. Alle waren das erste Mal dabei.

„Aufmerksam geworden sind wir durch eine Anzeige im Amtsblatt“, erinnert sich Mutter Sabine Fink. Sie begleitete, wie die meisten Eltern, ihre Gruppe von Haus zu Haus. „Toll war die Organisation durch die Gemeinde“, betont sie. „Man gibt nur einmal die Größe der Kinder durch, dann wird alles bereitgestellt. Es gibt sogar zwölf Frauen, die alle Kostüme bügeln“.

Positiv, so berichtet Sabine Fink, waren auch die Reaktionen der Menschen, bei denen die Sternsinger klingelten. „Natürlich sind in der Ferienzeit nicht alle zu Hause. Es gibt aber viele, die richtig auf uns gewartet haben“. Kein Wunder, sind die Sternsinger nach knapp 60 Jahren aus den Weihnachtstagen genau so wenig wegzudenken wie der Christbaum.

So ähnlich der jährliche Ablauf der Weihnachtssammlung, so unterschiedlich sind die damit geförderten Projekte. „In diesem Jahr ging es darum, Umweltprojekte in der Trukana im Norden Kenias zu finanzieren“, erläutert Kilian Kemmer. Mit den knapp 25 000 Euro aus Höchstadt werden in einer der ärmsten Regionen Afrikas nun Wasserstellen und Ernährungszentren eingerichtet. Diese sollen die Folgen des Klimawandels erträglicher gestalten und die Region als Lebensraum erhalten.

Damit, so unterstrich Erzbischof Ludwig Schick, wirke die hier geleistete Arbeit auch im tausende Kilometer entfernten Afrika segensreich und sei Dokument gelebten Christentums. Dies, so ergänzte Kilian Kemmer, sei stets ökumenisch zu sehen. „Deshalb haben wir – und das nicht nur im Reformationsjahr – auch Kinder anderer Konfessionen als Könige dabei“.

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