Spielwiese und Restaurant: Adidas' Sportwelt wächst

22.1.2015, 19:33 Uhr
Spielwiese und Restaurant: Adidas' Sportwelt wächst

© Fotos: Ralf Rödel

Im Vorbeifahren haben viele schon den Bau an der Ortsumgehung in Haundorf gesehen. Es ist bislang die einzige sichtbare Umsetzung der insgesamt vier geplanten Gebäude.

Es ist auch das einzige, für das vom Unternehmen schon ein Fertigstellungstermin genannt wird: Spätestens bis Ende des Jahres soll „Pitch“ fertig sein. Die Bezeichnung „Pitch“ wird unter anderem im Sport verwendet und bedeutet so viel wie „werfen“ oder auch „neigen“. Hier, in einem unauffälligen Gebäude, will adidas dem Namen entsprechend einen „Neigunswinkel“ testen.

Projektleiter Christian Dzieia erklärt bei einem Gespräch, dass dort „innovative Konzepte für Arbeitsplätze und Technologien ausprobiert werden sollen. Vor allem dürfte die Versuchsreihe Flexibilität ausloten: Keine fest installierten Computer mehr, offene Büros oder Telefonnummern, unter denen der Mitarbeiter weltweit erreichbar ist. Funktioniert das in der Praxis?

„Wir wollen Anreize für junge, talentierte Kollegen schaffen, um auch in Zukunft Talente aus aller Welt nach Herzogenaurach zu locken“, sagt adidas-Sprecher Oliver Brüggen. Alles, was im „Pitch“ funktioniert, soll dann in den beiden neuen Bürogebäuden umgesetzt werden. Zu Baubeginn oder Fertigstellung nennt adidas hierfür keine Zahlen.

Luftige Bauweise

Das Bürogebäude Südost(wir berichteten) soll das künftige Portal der „World of Sports“ bilden. Architekten aus Stuttgart haben nach einer weltweiten Ausschreibung den Zuschlag bekommen.

Der Clou an dem markanten Bau wird die luftige Bauweise sein: Teile des Bürogebäudes stehen auf schlank wirkenden Stützen, die an ein umgedrehtes Stativ erinnern. In der Computersimulation scheint es damit fast zu schweben.

Das Bürogebäude West haben Architekten aus Wien gestaltet. Hier habe man es mit einem hochflexiblen Raumkonzept zu tun, schwärmt Projektleiter Dzieia. Und: Wer das Büro mit Platz für 1600 Mitarbeiter betritt, soll sich wie ein Athlet fühlen, der die Arena betritt.

Das Konferenzzentrum mit Mitarbeiterrestaurant ist praktisch schon gebaut. Allerdings sind die Mitarbeiter, die sich darin befinden, so groß wie eine Büroklammer. Ein ausgefeiltes Modell hat adidas da von einem dänischen Architekturbüro bekommen. Aus der Vogelperspektive wird die klare Rautenform deutlich.

Das Modell lässt erahnen, dass viel Licht in das Zentrum gelangt. Der Begriff „Kantine“ passt dazu nicht mehr. „Es wird auch viel mehr, ein Ort der Kommunikation“, sagt Projektleiter Michael Grosam.

Spielwiese und Restaurant: Adidas' Sportwelt wächst

Geplant ist, dass auch regionale Anbieter ihren Platz im Mitarbeiterrestaurant finden. Für die Öffentlichkeit werde es nicht zugänglich sein. Bei all den Bauprojekten beteilige man Handwerker und Bauunternehmen aus der Region, betont Brüggen.

Auf Kosten für die einzelnen Gebäude will adidas sich nicht festlegen. Aber folgende Zahlen gibt es: Seit 1999 habe das Unternehmen über 250 Millionen Euro auf dem Firmengelände investiert. „Wenn die Herzo Base komplett fertig ist, werden wir und unsere Partner bis zu einer Milliarde Euro investiert haben“, sagt Brüggen.

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