Sporteln und spielen im antiken Rom

HERZOGENAURACH - Wer sich am vergangenen Samstag auf den Weg zum Gymnasium Herzogenaurach gemacht hatte, wurde von Schülern in weißen Gewändern mit den Worten „Salve“ oder „Salvete“ begrüßt. Das ist lateinisch und bedeutet „Sei(d) gegrüßt“.

Der Grund: Das Projekt-Seminar „Latein“ veranstaltete einen Tag unter dem Motto „Erlebe deinen Tag als Römer“ und zeigte damit, dass Latein alles andere als langweilig ist.

Den Besuchern bot sich die Möglichkeit, in diversen Workshops mehr über das Leben der alten Römer zu erfahren. Hierzu hatten die 14 Teilnehmer des Projekt-Seminars verschiedene Themen des römischen Alltags für Groß und Klein aufbereitet.

Bereits seit Mitte Februar hatten die Schüler unter der Leitung von Susanne Hamper viel Zeit und Mühe in die Organisation und Planung des Events gesteckt. Und die Arbeit hat sich gelohnt: Interessierte konnten an einer virtuellen Stadtführung durch das antike Rom oder an einer kurzen Filmvorführung zu den Caracalla-Thermen teilnehmen.

Würfel und Knochen

Spiele-Fans vertrieben sich die Zeit mit Würfeln, Knochen und Nüssen, und auch Sportler kamen voll auf ihre Kosten. Sie konnten auf dem Hartplatz der Schule römische Ballsportarten ausprobieren und sogar an einem nachgestellten Wagenrennen teilnehmen.

Kreative hatten die Chance, ihr eigenes Wachstäfelchen („tabula cerata“) zu basteln oder Stofftaschen mit den Attributen der olympischen Götter zu bemalen. Bei der Station „Römisches Essen“ durften leidenschaftliche Hobbyköche kulinarische Ge-
schmacksfeuerwerke nach echten antiken Rezepten zubereiten. Doch auch wer nicht selbst den Kochlöffel schwingen wollte, konnte römische Köstlichkeiten wie Datteln im Speckmantel, lukullische Würstchen oder sogenannte „globi“ (Griesbällchen mit Mohn) probieren.

Zwischendurch führte das Projekt-Seminar seinen Gästen einen römischen Tanz und eine Modenschau vor. Dabei erfuhren die Zuschauer, inwiefern die Kleidung der Römer den gesellschaftlichen Status oder den Familienstand der betreffenden Personen repräsentierte und wer welches Gewand tragen durfte.

Die Seminarteilnehmer boten im Verlauf des Tages auch ein selbst geschriebenes Theaterstück zur mythologischen Gründung Roms im Jahr 753 dar.