Stadthalle mausert sich zum Wahlkampfthema

29.11.2013, 18:18 Uhr
Stadthalle mausert sich zum Wahlkampfthema

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Was herauskam: Herzogenaurach will eine Veranstaltungshalle, denn die bisherige, das Vereinshaus, ist für die Stadt nicht mehr tragbar. Wie diese Halle beschaffen sein wird, welche Räumlichkeiten mit wie vielen Sitzplätzen — kurz Bedarf und Raumprogramm soll eine öffentliche „Zukunftwerkstatt“ erarbeiten — ergebnisoffen. Etwas weniger offen will die Stadt bei der Standort-Entscheidung sein. Erst werden alle Vorschläge, die dazu eingehen, geprüft. Über die besten, nicht mehr über alle, soll die Ideenwerkstatt reden.

Das sind die Grundzüge der Entscheidung, die nach langen Debatten und nach einer Sitzungsunterbrechung fiel — mit 20 gegen acht Stimmen. Wobei deutlich wurde, dass ein Hallen-Neubau eigentlich breiter Konsens ist.

Parteipolitisch ist die Sache delikater. Der Entscheid ist quasi eine Verschmelzung zweier Anträge. Er enthält die von der SPD-Fraktion geforderte Standort-Prüfung und den vom Grünen-Einzelkämpfer Maximilian Maydt beantragten offenen Gestaltungsprozess mittels einer Ideenwerkstatt.

Diese Verschmelzung geschah in Einzel- und Kleingruppen-Gesprächen während einer Sitzungspause und wurde danach als Änderungsantrag von Bürgermeister German Hacker (SPD) gestellt. Nicht ganz unumstritten: Nicht wenige sahen in Maydts umfassenden Antrag auch den weitestgehenden im Sinne der Geschäftsordnung. Bernhard Schwab signalisierte gar die Zustimmung seiner CSU-Fraktion zum grünen Plan. Und Walter Nussel forderte zur Geschäftsordnung zuerst die Abstimmung darüber. Vorher auf der Tagesordnung stand freilich der SPD-Antrag. Er forderte, wie berichtet, außer Standortprüfungen auch gleich zu einem Neubau auf dem Vereinshausgrundstück Ermittlungen, was dort und auf dem ebenfalls stadteigenen Nachbargrundstück Steggasse 3 möglich wäre.

Für die CSU ein Widerspruch, für Maydt ein Suggestiv-Antrag, zumal auch der Bürgermeister, zu fast jedem Einwurf persönlich Stellung nehmend, immer wieder vom alten Standort als gewichtiger Alternative sprach.

Maydt ließ sich schließlich zu Curd Blanks (SPD) Angebot überreden, seinen Antrag im Wortlaut in den sozialdemokratischen zu übernehmen und stattdessen die Vereinshaus-Präferenz zu streichen. So bewahrte der Grüne die SPD vor einer grün-schwarz dominierten Mehrheit gegen sich.

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