Stadtplan für Kinder in Höchstadt

13.6.2018, 06:00 Uhr
Stadtplan für Kinder in Höchstadt

© Foto: Bayer

Wer weiß am besten, wo man in Höchstadt und seinen Ortsteilen Spaß haben oder Interessantes entdecken kann? Die kleinen Höchstadter selbst. Bernhard Tessari von Kobra, dem Beratungszentrum unter anderem für kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung, machte sich also im vergangenen Herbst mit Viertklässlern der Grundschule Süd, der Anton-Wölker-Schule und der Don-Bosco-Schule und Jugendpflegerin Julia Weiland auf zu Streifzügen durch Höchstadt. All dies wurde anschließend auf Papier gebannt, 8500 Exemplare des Kinderstadtplans wurden gedruckt.

Ausschau gehalten haben die Grundschüler nicht nur nach Spielplätzen, sondern auch nach Sportstätten, Tieren (verzeichnet ist auf dem Plan sogar, wo welche Tierart beobachtet werden kann), Aussichtspunkten, Picknick-Wiesen oder auch nach den örtlichen Feuerwehren – letztere sind bekanntlich vor allem für kleine Jungs ein Anziehungspunkt. Auch Gefahrenpunkte wie etwa die Kreuzung Bamberger Straße/Kellerstraße sind mit einem großen Ausrufezeichen gekennzeichnet.

Regelrecht begeistert war Bernhard Tessari von der relativ großen Anzahl von Kletterbäumen, die auf dem Kinderstadtplan verzeichnet werden konnten. "In anderen Gemeinden haben die Verantwortlichen derart Angst, dass mal ein Ast von einem Baum abbrechen könnte, dass sie diese so pflegen lassen, dass sie zum Klettern gar nicht mehr geeignet sind."

Ein Lob hatte er auch für die vielen Spielstraßen in Höchstadt übrig – wenngleich die Auswertung der Familienfragebögen, die im Vorfeld der Stadtplan-Erstellung ausgegeben worden waren, gezeigt hat, dass hier durchaus Luft nach oben ist: "Viele haben angegeben, dass sie in der sanierten Innenstadt gerne eine Fußgängerzone hätten", sagt Tessari. Nachlesen kann Bürgermeister Gerald Brehm diese und andere Wünsche nun sowohl in den Fragebögen als auch in einem gesonderten Bericht, den es zum Stadtplan gab.

Auch einige Geheimtipps finden sich auf dem Faltblatt, das sich an Alteingesessene wie an Neuzugezogene gleichermaßen richtet: Eine Hügelstrecke am Häckersteig beispielsweise, die sich hervorragend zum BMX fahren eignet.

Unterstützt wurde der Kinderstadtplan, der von Ulrike Reinhardt vom Netzwerk für Sport und Gesundheit der Stadt umgesetzt wurde, sowohl vom Gesundheitsamt des Landkreises als auch von der AOK und der Kreissparkasse. Hintergrund ist, die Kinder wieder mehr zu Aktivitäten an der frischen Luft zu animieren. "Die Kinder beschäftigen sich sehr viel mit den neuen Medien, aber es ist auch wichtig, dass sie einfach mal rausgehen und ihre eigene Umgebung kennenlernen", so Bürgermeister Brehm.

Haushalte in Höchstadt bekommen den Kinderstadtplan mit dem Amtsblatt zugestellt oder finden ihn hier.

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