Stühle und Bänke warten in Röttenbach auf Käufer

2.2.2018, 07:57 Uhr
Stühle und Bänke warten in Röttenbach auf Käufer

© Foto: Berny Meyer

Ein Bürostuhl mit Polster für drei Euro gefällig, ein Schülertisch für 15 Euro oder doch lieber eine Werkbank für 90 Euro? Vor allem für die Werkbänke wird es viele Interessenten geben, wenn sich an diesem Samstag um 8 Uhr die Türen zur Mehrzweckhalle öffnen, das wissen Bürgermeister Ludwig Wahl und Jugendpfleger Frank Schulte schon jetzt. Bis 15 Uhr können sich die Röttenbacher umschauen, was sie aus den alten Schulbeständen brauchen könnten. An dem, was danach noch übrig ist, hat eine Schule in Fürth Interesse angemeldet.

Noch diesen Monat wird eine Abbruchfirma mit der Entkernung der Turnhalle aus dem Jahr 1986 beginnen. Die Mitarbeiter des Bauhofs sind bereits jetzt damit beschäftigt, die Holzverkleidung der Halle zu entfernen.

Auf insgesamt 3,6 Millionen ist das Bauprojekt von den Planern geschätzt worden. In dieser Summe steckt unter anderem die energetische Sanierung der Turnhalle, die Anpassung an die Versammlungsstättenverordnung (ein weiteres Treppenhaus stellt künftig den zweiten Fluchtweg sicher), die Erneuerung des Sanitärtrakts und auch der barrierefreie Ausbau der Halle.

Ein neuer Aufzug in der Schule erschließt künftig Rollstuhlfahrern oder anderen Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung den Weg durch das Gebäude. "Die kommen in Zukunft in die Duschen im Keller genauso wie auf die umgestalteten Tribünen der Turnhalle", sagt Bürgermeister Wahl. Die dritte Tribüne, die bislang gesperrt war, kann in Zukunft natürlich auch genutzt werden.

Stühle und Bänke warten in Röttenbach auf Käufer

© Foto: Berny Meyer

Angebaut wird zudem nicht nur ein weiteres Treppenhaus, sondern auch ein zusätzliches Lager und eine so genannte Schnitzelgrube — ein mit Schaumstoffstücken gefülltes Becken, in dem die Sportler der Turngemeinschaft oder des Aktivteams ohne Verletzungsgefahr landen können, wenn sie Saltos üben. Auch für die Schüler der Mittagsbetreuung, die an einer angrenzend angebrachten Boulderwand klettern, dient die Grube als Fallschutz.

Ein Jahr Bauzeit ist bislang veranschlagt, doch wie kommen die Röttenbacher in der Zwischenzeit ohne Sporthalle zurecht? "Die Lehrer sind kreativ bei der Frage, wie sie ihren Sportunterricht gestalten", weiß Jugendpfleger Schulte. Derzeit unternehmen die Klassen Spaziergänge, laufen zum Beispiel zu einem der Spielplätze, sobald das Wetter es zulässt, soll der Unterricht der 155 Grundschüler dann auf den Außensportanlagen stattfinden.

Die Sportvereine haben derweil in anderen Hallen Obdach gefunden. Ein Teil trainiert in der Lohmühlhalle, andere sind in Höchstadt, Baiersdorf oder auch Erlangen untergekommen. "Die jeweilige Hallenmiete trägt die Gemeinde", betont Bürgermeister Wahl. In einem aufgelassenen Klassenzimmer in der Schule sei ebenfalls ein Turnboden verlegt worden, sodass auch hier gesportelt werden könne, ergänzt Schulte. Die Turngeräte, die derzeit nicht benötigt werden, warten derweil in Containern auf das Ende der Hallensanierung.

Keine Kommentare