Tag des Buches: NN geben Lesestoff frei für die Jagd

23.4.2015, 12:00 Uhr
Tag des Buches: NN geben Lesestoff frei für die Jagd

Obwohl das Buch im Zeitalter digitaler Medien schon mehrfach totgesagt wurde, ist es lebendiger als je zuvor. Denn Bücher verbinden. Sie werden getauscht und geteilt. In Adelsdorf wurden erst kürzlich drei Säulen eingeweiht, in denen jeder Lesestoff bereitstellen oder herausnehmen darf – zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Noch höher ist der Spaßfaktor bei der gezielten Suche auf absichtlich ausgelegte Bücher. „Bookcrossing“ heißt der Trend, der vor einigen Jahren aus den USA nach Deutschland geschwappt ist. Die Idee ist einfach: Über www.bookcrossing.com erhält man eine Kennnummer für jedes Buch, das man auf Reisen schicken möchte. Diese Nummer wird im Buch vermerkt, dann kann man es „freilassen“. Im Park, an der Bushaltestelle, im Wartezimmer, wo immer man möchte — der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Finder, denen ein „ausgewildertes“ Buch in die Hände fällt, brauchen nur die Kennnummer auf der Bookcrossing-Plattform einzugeben, und schon erfahren sie, welche Reise der Lesestoff schon hinter sich gebracht hat. So bleibt auch ein bereits gelesenes Buch richtig spannend.

Während sich in Erlangen und Nürnberg schon „Bookcrossing“-Communities gebildet haben, die von Zeit zu Zeit zu regelrechten Bücherjagden aufrufen, fasst die Idee im Landkreis Erlangen-Höchstadt erst zaghaft Fuß. Doch immerhin gibt es in Adelsdorf, Röttenbach und Hemhofen schon aktive Bookcrosser, die immer mal wieder einen Schmöker in Umlauf setzen.

Die NN haben ihr Buch, Robotermärchen von Stanislav Lem, heute in der Höchstadter Kulturfabrik auf Reisen geschickt. Die Redaktion ist gespannt, wohin diese wohl führt — und wird berichten.

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