Talent-Quartett für TSH-Frauen

1.7.2016, 07:34 Uhr
Talent-Quartett für TSH-Frauen

© Foto: Volker Schneller

Es handelt sich um Akteurinnen, die beim Nachbarverein und Ligakonkurrenten HC in den vergangenen zwei, drei Jahren bereits auf sich aufmerksam gemacht hatten. Alle vier waren Leistungsträgerinnen des aktuellen Bayernligameisters U 19 beziehungsweise auch Stammspielerinnen der erfolgreichen ersten Frauenmannschaft des HC.

Doch das Quartett äußerte übereinstimmend, dass man sich bei der TSH im Kreise der neuen Mitspielerinnen auch eine Weiterentwicklung der individuellen Fähigkeiten erhoffe. Da hätte ihnen das von Kästl vorgestellte Konzept für die neue Saison dann auch bei der Entscheidungsfindung geholfen, zumal ihr bisheriger Verein HC Erlangen über einen so großen Kader verfüge, dass sie den Zeitpunkt des Wechsels für gekommen sahen.

Julia Friedl, 19-jährige Studentin, kam mit zehn Jahren zum Handballsport. Kästl kennt sie bereits aus gemeinsamen Zeiten beim HC Sulzbach, wo er die damalige Bayernliga- Jugendmannschaft trainierte und Friedl ein wesentlicher Faktor der Mannschaft war. Als Linksaußen besticht sie vor allem mit ihrer extremen Schnelligkeit und ist laut Kästl bereits bemerkenswert clever im Abwehr- und Angriffsverhalten.

Ähnliches berichtet er auch von Amelia Theobald, deren Vielseitigkeit er besonders schätzt, immerhin ist sie auf beiden Außenbahnen einsetzbar.

Ein „großes Kämpferherz“ bescheinigt der TSH-Coach der 19-jährigen Studentin Kristin Lang, die einst von der SG Auerbach/Pegnitz zum HC Erlangen wechselte. Hier war sie als Kreisläuferin in der Jugendmannschaft Leistungsträgerin, konnte aber auch im Frauenteam immer wieder überzeugen.

Besonders begehrt von anderen Clubs war zuletzt Laura Wedrich. Die 1,80 Meter große Rückraumspielerin kann auf beiden Halbpositionen eingesetzt werden und verfügt laut Kästl über ein ausgezeichnetes Spielverständnis sowie eine „phantastische Athletik“. Sie übernehme eine wichtige Rolle in seinem neuen Konzept.

Gemeinsam mit Torfrau Martina Ebersberger, Linksaußen Sarah Stephan, Kreisläuferin Lena Mergner, Rechtsaußen Tanja Küffner sowie Rückraumspielerin Nina Bestle, verfügt die TSH nun über neun Spielerinnen, die beim HC Erlangen das Handballspielen lernten.

Ein auffälliger Trend, denn während in früheren Jahren gar manch männliches Talent die TSH Richtung Erlangen verließ, schließen sich längst einige junge weibliche Akteure der Turnerschaft an.

Dass letzteres bislang ohne atmosphärische Störungen zwischen beiden Klubs verläuft, ist nicht nur eine Folge des schier unerschöpflich scheinenden HC-Nachwuchspotentiales, letztlich wechseln zusätzlich auch immer wieder Erlanger Nachwuchskräfte zu anderen Klubs in Franken. Es spricht zudem für die seriöse Vorgehensweise der TSH-Verantwortlichen.

Kästl mahnte allerdings: „Wir sind glücklich über unsere Neuzugänge und Rückkehrer sowie die Chance, endlich auch mal hinsichtlich unseres Spielerkaders in der Bayernliga mithalten zu können. Dennoch zeichnet sich ab, dass es zumindest in der Anfangsphase einige Engpässe geben kann. Letztlich sind alle Mädels nicht nur lupenreine Amateure, sondern müssen immer mal wieder berufliche Prioritäten setzen.“

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