Talent und Witz: "Spielraum Kultur" feierte 25-Jähriges

25.11.2014, 10:00 Uhr
Talent und Witz:

© Foto: Christian Schmidt

Die Veranstaltung war dem Jubiläum durchaus angemessen, denn die drei Kabarettisten Georg Koeniger, Florian Hoffmann und Michael A. Tomis boten eine beeindruckende Bühnenshow. Besonders Neuling Michael A. Tomis konnte mit seinem schauspielerischen Talent brillieren.

Zu den Höhepunkten des Abends gehörte sein Solo, in dem er den Tatort nachstellte und dabei Theo Lingen, Heinz Erhard, Inge Meisel, Hans Moser und Louis de Funes wieder zum Leben erweckte. Er imitierte sie in Mimik, Gestik und Sprache so perfekt, dass man wirklich glaubte, die jeweilige Person auf der Bühne zu sehen und zu hören.

Verblüffend auch die Szene, in der Georg Koeniger einen Dialog mit einem Schlagzeuger darstellte, der sich lediglich durch sein Instrument zu verständigen weiß. Mit zwei Kochlöffeln spielte er auf einem imaginären Schlagzeug und sprach dabei exakt im Rhythmus der Trommeln, Tomtoms und Becken. Selbst die Problematik des neuen Berliner Flughafens ließ sich so vorführen.

Die gesamte Performance der drei war sprachlich und schauspielerisch perfekt. Ein wenig mehr Frechheit und ironische Bosheit hätte dem ganzen noch die Krone aufgesetzt, denn Kabarett darf, kann und muss auch mal wehtun. So war es eine witzige und unterhaltsame Vorstellung, bei der aber sicherlich nicht zu befürchten stand, dass ihre Akteure mit diesem Programm Probleme bekommen würden wie einst Sigi Zimmerschied mit seinem legendären Auftritt 1991 in Röttenbach.

Damals konnte die Veranstaltung mit ihm nur nach einer intensiven Konfrontation mit dem damaligen Bürgermeister durchgesetzt werden, weil Zimmerschied diesem zu antiklerikal war.

Diese Episode aus der Geschichte des „Spielraums Kultur“ erwähnte der jetzige Röttenbacher Bürgermeister Ludwig Wahl, der zusammen mit seinem Hemhofener Amtskollegen Ludwig Nagel an der Veranstaltung teilnahm, in seiner Begrüßungsrede. Die Laudatio zum Jubiläum hielt der TBC-Senior und Gründungsmitglied Helmut Vorndran, der in seiner ironisch-bissigen Rede auch auf die oft misslichen äußeren Umstände seiner Auftritte beim „Spielraum Kultur“ in „unbeheizten Löchern“ einging.

Lob für Engagement

Einig waren sich die Gratulanten des Jubiläumsvereins aber im Lob auf die Initiative und das Engagement der Verantwortlichen. Darüber konnten sich dann nicht nur Gudrun Dörpholz-Friedrich als Vorsitzende und Alois Meißner als Beisitzer freuen, die durch das Programm führten, sondern auch die anderen Mitglieder des Kulturvereins.

Unter ihnen war Barbara Stark-Irlinger, in deren Wohnzimmer er vor 25 Jahren ins Leben gerufen wurde.

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