Taschengeldbörse bietet Chancen

MÜNCHAURACH - Keine Lust auf Gartenarbeit? Der Kehrdienst ist immer noch nicht erledigt, und der Hund wartet darauf, Gassi geführt zu werden? Die Taschengeldbörse eröffnet Erwachsenen im stressigen Alltag neue Möglichkeiten. Und die Jugendlichen profitieren natürlich ebenfalls davon.

„Auf der letzten Kinder- und Jugendversammlung in Aurachtal wurde ein solches Projekt gewünscht“, erklärt Koordinatorin Bernadette Wehringer.

Das Prinzip der Taschengeldbörse ist denkbar einfach: Jugendliche im Alter zwischen 13 und 18 Jahren bieten kleine, unregelmäßige Hilfstätigkeiten an und werden dafür finanziell entlohnt. Die Höhe der Bezahlung ist generell frei von Vorgaben und damit zwischen den Beteiligten verhandelbar.

„Es sollte aber kein Stundenlohn unter fünf Euro sein“, wünscht sich Wehringer. Grundsätzlich stelle die Börse lediglich eine Plattform dar, die Interessierte vermittle.

Bei den Jugendlichen stößt die Aktion, die es auch schon in anderen Gemeinden gibt, bisher auf durchaus positive Resonanz.

Bei Rundgängen durch Aurachtal informierte man die Bürger zunächst über das Angebot. Seitdem zeigte diese Symbiose der besonderen Art bereits einige Male ihre Vorzüge. „Wir hatten beispielsweise zwei Jugendliche, die bei einer Kellersanierung mitgeholfen haben“, erzählt die Koordinatorin.

Geld verdienen

Für die Jugendlichen bietet das Generationen übergreifende Projekt nicht nur die Möglichkeit, ein wenig Taschengeld zu verdienen. Auch selbstständiges Handeln sowie praktische Fähigkeiten werden bei den „Minijobs“ gefördert. Die Erwachsenen können im Nachhinein mittels eines Bewertungsbogens oder auch telefonisch ihr Feedback zur geleisteten Arbeit geben.

Damit negative Urteile möglichst ausbleiben, achte die Börse allerdings darauf, dass verantwortungsbewusste Jugendliche vermittelt werden, wie Wehringer verdeutlicht. „Außerdem schauen wir, dass Job und Alter zusammenpassen.“ Immerhin müsse man auch im Rahmen des Jugendarbeitsschutzgesetzes agieren. Das Maximum an Arbeitszeit beträgt deshalb zwei Stunden am Tag.

Wenn die Jugendlichen aus den Ferien zurückkommen, soll das Projekt verstärkt publik gemacht werden, um noch mehr Engagierte zu gewinnen. Dabei soll ein kleiner, fünfminütiger Kurzfilm helfen.

ig-kinder-und-jugend-aurachtal.de/taschengeldboerse