"Tenöre 4you" in Kairlindach

11.3.2015, 12:00 Uhr

© Elke Seyb

Im dunklen Kirchenraum wurden auf eine Leinwand vor dem Altar Filmszenen und Videos zu den Liedern projiziert, um die Wirkung des Gesangs zu unterstreichen.

Das war zuweilen nah an der Grenze zum Kitsch, wenn etwa zu „Moon River“ der Mond mystisch über die Leinwand schwebte.

Durchaus unterschiedlich sind die stimmlichen Voraussetzungen der beiden Tenöre. Toni di Napolis kraftvolle Stimme füllte mühelos den Kirchenraum und hätte die technische Verstärkung gar nicht gebraucht, was er mit „O sole mio“ und „Caruso“ eindrucksvoll bewies.

Anders sein Kollege Pietro Pato, dessen samtig-weiche Stimme sich nicht immer gegen die Begleitmusik vom Band durchsetzen konnte. Trotz gelegentlicher stimmlicher Unsicherheiten gelangen ihm auch einige schöne gefühlvollen Lieder, die das Programm bestimmten.

Dabei sangen die beiden meist im Wechsel „Besame mucho“, „Memory“ aus dem Musical „Cats“, „You raise me up“, Frank Sinatras “My way” oder „My heart will go on“ aus dem Film „Titanic“. Nicht fehlen durfte auch die Pflicht-Arie für jeden Tenor, „Nessun dorma“ aus der Oper „Turandot“.

Kein roter Faden

Allerdings ließ das Programm den roten Faden vermissen, wenn etwa auf Filmmusik aus „Frühstück bei Tiffany“ gleich Schuberts „Ave Maria“ folgte.

Auch das Publikum war gefordert, kam der Einladung zum Mitsingen erst zögerlich nach, steigerte sich dann aber mit „Ay-ay-ay-ay“ (Cielito lindo) und gab beim Refrain von „Volare“ dann doch einen ganz passablen Chor ab. Der Abschieds-Klassiker „Time to say goodbye“ beendete das Konzert.

Die Freunde der leichten Muse unter den rund 150 Besuchern waren jedenfalls durchaus auf ihre Kosten gekommen, und so gab es am Schluss Beifall und einige Pfiffe, die mit „Hava nagila“ zum Mitklatschen und Mitsingen als Zugabe belohnt wurden.

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