Tomas Rousek schlägt ein wie eine Rakete

18.9.2016, 20:40 Uhr
Tomas Rousek schlägt ein wie eine Rakete

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„Das war sensationell, nicht nur wegen seiner beiden Tore, sondern vor allem, wie er sich so schnell in das für ihn komplett unbekannte Team eingefügt – das ist für mich schon ein Qualitätsmerkmal“, schwärmte der Sportliche Leiter des HEC, Jörg Schobert, nach der Partie.

Eigentlich sollte noch am Wochenende eine Entscheidung fallen, ob der 23-jährige Stürmer verpflichtet wird – der HEC hatte definitiv großes Interesse angemeldet –, aber offenbar kamen beide Seiten noch nicht so schnell zu einer Einigung, Gestern, im zweiten Vorbereitungsspiel des Wochenendes in Schweinfurt, fehlte der potentielle Neuzugang, der bereits 91 Spiele in der tschechischen Extraliga bestritten und dabei vier Tore erzielt hat, wegen Krankheit.

Spielertrainer Daniel Jun hatte in beiden Partien seine Schlittschuhe nicht geschnürt und verfolgte die Spiel als Trainer auf der Bande, um die Mannschaft taktisch besser einstellen zu können und die Spielzüge besser beobachten zu können. Was er sah, dürfte ihn in beiden Fällen erfreut haben.

Das erste Drittel gegen einen direkten Gegner aus der dritten Liga begann recht ausgeglichen. Weiden versuchte zwar, am Anfang viel Druck aufzubauen und die ersten Duftmarken zu setzen, doch Höchstadt konnte gut mithalten und sich einige Chancen erarbeiten. In der 10. Minute markierte Neuzugang Michal Petrak mit einem Schuss aus kurzer Distanz sogar das 1:0 für die Gäste. Dzemla hätte mit einem Break in Unterzahl sogar noch das 2:0 erzielen können (15. ), sein Schuss wurde aber von Hönkhaus pariert. Somit blieb es bei der Pausenführung von 1:0.

Zahlreiche Boxeinlagen

Im zweiten Drittel wurde das Spiel zunehmend ruppiger und härter. Es gab zahlreiche Strafen gegen beide Mannschaften, die Zuschauer bekamen die ein oder andere Boxeinlage zu sehen. Der HEC ließ sich von der aufkommenden Härte nicht beeinflussen und ging in der 24. Minute mit 2:0 in Führung. Rousek schloss einen Konter eiskalt ab. Spätestens jetzt war die Eishalle komplett verstummt, und so mancher der 588 Zuschauer rieb sich verwundert die Augen.

In der 30. Minute wechselten die Alligators (wie vorher abgesprochen) den Torhüter. Für den überragenden Schnierstein ging Metz in den Kasten. In der 35. Minute gelang den Blue Devils der Anschlusstreffer im Powerplay durch Heinisch. In der 38. Minute traf Abercrombie nach einem Puckverlust der Höchstadter im Spielaufbau zum 2:2-Pausenstand.

Das letzte Drittel begann ähnlich hart wie das zweite Drittel aufgehört hat. Bereits in der ersten Minute nach Wiederanpfiff musste das Spiel zwei Mal wegen Faustkämpfen unterbrochen werden. Nachdem sich das Spiel wieder etwas beruhigt hatte, gingen die Alligators in der 47. Minute abermals in Führung. Rousek erzielte seinen zweiten Treffer an diesem Abend mit einer schönen Aktion und ließ die 80 Gästefans jubeln. In der Folge hätte Höchstadt sogar noch mit 4:2 in Führung gehen können, wenn nicht sogar müssen. Dann kam es, wie es kommen musste: Jirik glich mit einem Konter in Unterzahl aus.

In der 57. Minute ging Weiden erstmals in Führung. Babic beförderte einem flachen Schuss die Scheibe über die Linie. Der HEC setzte nochmal alles daran, den Ausgleichstreffer schießen zu können, nahm Metz vom Eis – und kassierte mitten ins eigene Powerplay das „Empty Net Goal“ durch Abercrombie Sekunden vor Schluss.

Am Sonntag folgte das zweite Vorbereitungsspiel beim Landesligisten ERV Schweinfurt, einst der große (und nur selten zu schlagende) Rivalen in vielen Duellen. Doch inzwischen spielen die Alligators zwei Klassen höher als die Mighty Dogs, wovon sich 350 Fans, darunter wieder 75 von der Aisch, überzeugen konnten.

Insgesamt acht Mal klapperte es im Kasten von ERV-Keeper Dirksen, der noch der beste Schweinfurter war – und acht verschiedene Höchstadter trugen sich in die Torschützenliste ein. Kurioserweise waren es im ersten Drittel ausnahmslos Verteidiger, die trafen. Das 1:0 ging auf das Konto von Kapitän Daniel Sikorski (10.), mit einem Doppelschlag in der 16. und 17. Minute sorgten Neuzugang Max Cejka auf Vorarbeit von Lukas Lenk und Jiri Ryzuk nach Assist von Thilo Grau sowie Michal Petrak für klare Verhältnisse.

Im zweiten Durchgang nahm der HEC eine „offensive Auszeit“, doch im Schlussdurchgang stiegen die Gäste noch einmal aufs Gaspedal. Lenk auf Vorarbeit von Cejka (45.), leiteten einen Torreigen ein, den Grau (46.), Philipp Seelmann (Assist Markus Babinsky/50.), Ales Kreuzer (Grau/Petrak/58.) und Patrick Dzemla (Kreuzer /58.) fortsetzten. Außenseiter Schweinfurt wehrte sich nach Kräften, hatte aber vor allem in der Offensive keine Mittel gegen den Oberligisten.

HEC, Tor: Schnierstein, Metz. - Verteidigung: Stütz, Sikorski, Ryzuk, Wiedl, Knaup, Vojcak, Babinsky, Cejka. - Sturm: Heilman, Rousek (nur in Weiden), Tratz, Seelmann, Grau, Petrak, Hiendlmeyer, Dzemla, Kreuzer, Lenk.

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