Treibsand-Effekt entnervt TSH-Korbjäger

8.2.2015, 17:11 Uhr

Sportler nennen es den Treibsand-Effekt: Es läuft zunächst nur einiges schief, man entwickelt Kampfgeist und versucht aus dem Treibsand raus zu kommen, aber durch die Aktivität wird es immer nur schlimmer und schlimmer. Ein gutes Beispiel hierfür ist momentan im Fußball Borussia Dortmund (das am Samstag aber immerhin mal wieder gewann).

Im Basketball widerfährt jenes Phänomen gerade den Basketballern der TSH. Nur das es bei den Longhorns nicht zwingend um das spielerische Moment geht, sondern um die Gesundheit ihrer Spieler. So kann man in dieser Saison stets dieselbe Entwicklung beobachten. Ein Spieler kommt zurück, ist endlich wieder mehr oder weniger einsatzbereit, dann fallen mindestens ein gleichwertiger, wenn nicht gleich zwei weitere Spieler aus.

So auch in dieser Woche: Mike Kaiser kehrte nach zweimonatiger Verletzungspause zurück, zwar sicher noch nicht bei hundert Prozent, aber immerhin konnte er gleich wieder 13 Punkte erzielen, aber im Gegenzug fiel die bisherige Lebensversicherung der Aurachstädter, Ryan DeMichael mit einer Grippe aus. Dies hieß für die TSH, dass ihr letzter verbliebener Centerspieler nach Monty Rogers und Adrian Dlugosch auch noch ausfällt.

Ohne konkurrenzfähigen „Langen“ kann man kein Basketballspiel auf diesem Niveau gewinnen. Dies zeigte auch das Spiel in Rosenheim beim Tabellenzwölften, der nun nach Punkten mit der TSH gleichgezogen hat.

Longhorns-Trainer Angelos Plantzas fand nur einen positiven Aspekt: „Glücklicherweise kommen jetzt die Faschingsferien und wir haben zwei Wochen Zeit wieder in Form zu kommen. Mike Kaiser ist zurück und Ryan DeMichael wird irgendwann nächste Woche auch wieder ins Training einsteigen können. Wir haken jetzt die Vergangenheit ab, starten für die letzten acht Spiele noch mal von Neuem und werden alles dafür tun, die Liga zu halten. Jan Koranda muss weiter in unser Spiel integriert werden und vielleicht kann auch Adrian Dlugosch wieder demnächst ins Spielgeschehen eingreifen. Markus Person könnte auch bis zum Heimspiel gegen Nördlingen zurückkommen. So sind die Zukunftsaussichten wieder deutlich besser.“

In der Zone chancenlos

Die Geschichte des Spiels ist relativ schnell erzählt. Die Gastgeber aus Rosenheim übernahmen von Beginn an das Kommando, dominierten durch den 2,08 Meter großen Marco Lachmann die Zone und dieser tobte sich dort nach Belieben aus. Acht Punkte allein in diesem Viertel sprechen eine deutliche Sprache, 19 Punkte insgesamt auch. Unterstützung fand er im alles überragenden Jguwon Hogges, der 23 Punkte, neun Rebounds und sechs Assists auflegte.

Die TSH wehrte sich nach bestem Bemühen, Kaiser und Koranda trafen solide aus der Mitteldistanz, konnten aber an der 23:14-Führung der Gastgeber nach dem ersten Viertel auch nichts ändern.

Im zweiten Viertel verlief das Spiel ähnlich. Aufgrund des nicht vorhandenen Centerspiels der Gäste mussten sie sich zu sehr auf die Würfe von außerhalb der Zone verlassen und diese fielen einfach nicht. Da aber dementsprechend auch kein Herzogenauracher Spieler für den Rebound zur Verfügung stand, taten sich die Rosenheimer leicht, die Abpraller allesamt einzusammeln und daraus ihre Schnellangriffe zu starten. Nur Toni Donhauser und Benno Schüpferling konnten in dieser Phase ab und an punkten, Konsequenz daraus war, dass das zweite Viertel mit 22:11 für die Oberbayern endete und das Spiel eigentlich schon zur Halbzeit beim Stand von 45:25 gelaufen war.

Im dritten Viertel fiel dann endgültig die Entscheidung, denn die TSH, welche mit acht Spielern angereist war, von denen aber drei Spieler mit einer Grippe zu kämpfen hatten, konnten das Tempo der Rosenheimer nicht mehr mitgehen.

Longhorns: Hüttel, Patton 2, Kaiser 13, F. Simon, Koranda 15, Ort 1, Buniatian, Donhauser 11, Schüpferling 8.

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