TS-Handballerinnen scheitern an den eigenen Fehlern

19.11.2018, 09:02 Uhr
TS-Handballerinnen scheitern an den eigenen Fehlern

© Foto: Stefan Hippel

In der Tabelle lagen beide Teams vor Spielbeginn gar nicht so weit auseinander: Kleenheim-Langgöns als Dritter, die Turnerschaft als Sechster. Also tasteten sich beide Teams zunächst vorsichtig heran. Technische Fehler und eine Glanzparade von Martina Ebersberger verhinderten in den ersten Minuten das erste Tor der Partie. Erst in der fünften Minute eröffnete Laura Wedrich mit einem Hammerwurf den Torreigen. Es entwickelte sich ein temporeiches Spiel, in dem aber zunächst weiter wenig Tore fielen.

Auf Seiten der Gäste war es Rückraumspielerin Stina Karlsson, die immer wieder ihre Klasse aufblitzen ließ und ihr Team mit einem herrlichen Unterarmwurf zur 4:3-Führung warf. Dass auch die Herzogenauracherinnen Klasse haben, zeigten sie vor allem in der Defensive. Nach einer starken Abwehraktion von Nina Bestle, schickte Torhüterin Ebersberger Saskia Probst zum Gegenstoß. Probst belebte das Herzogenauracher Spiel nicht nur durch ihre Schnelligkeit, sie zeigte auch von der Siebenmeterlinie keine Nerven. Nach dem Ausgleichstreffer zum 5:5 nahm Gästetrainer Manuel Silvestri eine Auszeit und stellte sein Team neu ein.

Dies zeigte Wirkung, von nun an dominierten die Hessinnen und waren den Herzogenauracherinnen immer einen Schritt voraus. In der Schlussphase der ersten Halbzeit agierte die TS im Angriff zu unbeweglich und konnte sich gegen das Kleenheimer Abwehrbollwerk kaum Torchancen erarbeiten. Auf der anderen Seite ließen die Friedrich-Schützlinge in der Abwehr große Lücken offen und bekamen keinen Zugriff auf den variablen Gästeangriff. Kleenheim nutzte die Schwächephase der TSH um auf 15:10 davonzuziehen und den Abstand bis zur Pause auf sechs Tore zu erhöhen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigte die Turnerschaft, dass sie trotz des hohen Rückstands nicht kampflos die Punkte herzugeben gedachte. Nach dem Wurfversuch von Kreisläuferin Kristin Lang, die von Karlsson unsanft gestoppt wurde, musste diese für zwei Minuten auf die Bank. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Probst und verkürzte auf 11:16. Kurze Zeit später nahm auch TSH-Spielerin Lisa Neumann für zwei Minuten Platz auf der Strafbank.

Zu viele Fehler

Trotz Unterzahlspiel konnten die Herzogenauracherinnen durch Laura Brockschmidt, die von da an besser ins Spiel kam, erneut punkten. Für einen Moment schienen nun die Gäste aus dem Tritt zu geraten und Herzogenaurach kämpfte sich wieder bis auf drei Tore heran. Doch ein Gegner dieser Kategorie lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Zumal die Turnerschaft aus dem Positionsangriff wenige Chancen herausspielen konnte. Zu wenig Zug zum Tor, zu ungenaue Pässe und Verzweiflungswürfe, die ihren Meister in der Latte oder dem Block fanden, zeigten die Herzogenauracherinnen. Nur aus dem schnellen Spiel heraus erzielte das Heimteam vereinzelt Tore.

Zehn Minuten vor Ende war die Partie zur Erleichterung des Gästetrainers Manuel Silvestri entschieden. Dieser zollte den Herzogenauracherinnen Respekt für ihre Leistung: "Es hat sich nie so deutlich angefühlt, wie es am Ende war. Herzogenaurach ist eine Mannschaft, die immer gefährlich ist, egal wie es steht."

Letztlich hat sein Team sich hervorragend auf die Turnerschaft eingestellt und frühzeitig das Herzogenauracher Tempospiel unterbrochen. Am Ende spielten die Hessinnen die Partie routiniert runter.

TSH-Trainer René Friedrich ärgerte sich nach dem Spiel über die vielen Fehler, die seine Mannschaft gerade in entscheidenden Phasen an den Tag legte: "Wir kämpfen uns in der zweiten Halbzeit nochmal auf drei Tore heran und machen dann viel zu viele Fehler, um den Gegner nochmal ernsthaft zu gefährden." Nun haben die Handballerinnen ein spielfreies Wochenende, bevor es zum zweiten Mainzer Auswärtsspiel gegen die SG Mainz-Bretzenheim geht.

Keine Kommentare