TSH: "Es rücken viele Talente nach"

11.6.2018, 17:33 Uhr
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Sprinter und Springer zum Beispiel mögen die Wärme, die muskelbepackten Werfer oder gar die Ausdauerläufer fürchten sie. Wobei "Ausdauer" relativ ist. Zum Beispiel für Peter Müller, den Cheftrainer von Ausrichter TS Herzogenaurach, Jahrgang 1961. Der ging selbst ohne großes Training wieder einmal an den Start und klagte hinterher: "Ich wusste gar nicht, dass 200 Meter so lange sein können."

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© Fotos: Günter Distler

Ziemlich unspektakulär verlief das Comeback einer ganz Großen der Herzogenauracher Leichtathletik. Erstmals nach ihrer Babypause ging Katharina Struß wieder bei einem Wettkampf an den Start. Die Deutsche Vizemeisterin von 2015 im Dreisprung trat an im Hürdensprint, den sie in 15,81 Sekunden haushoch gewann, und im Weitsprung, wo sie mit 5,42 Metern Zweite wurde. Trainer Müller: "Das sah doch schon ganz gut aus, dafür, dass sie bisher noch nicht viel trainieren konnte."

Gut schlug sich auch Rückkehrer Nico Kaufmair, der den Speerwurf (52,57 Meter) und das Kugelstoßen (12,56 Meter) jeweils recht deutlich vor seinem Vereinskameraden Marius Laib gewann. Seine neue Hauptdisziplin, das Diskuswerfen, stand am Wochenende nicht auf dem Meisterschaftsprogramm. Müller und er erhoffen sich da vielleicht sogar die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft am 21./22. Juli in Nürnberg. Da liegt die Norm bei 44 Meter, "Weiten um 42 Meter hat er locker drauf, jetzt muss halt mal der Ausreißer nach oben kommen", so Müller.

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© Fotos: Günter Distler

Den hatte Niklas Wiesener im Hochsprung, der mit 1,89 Metern Bezirksmeister wurde und so langsam an der 1,90-Schallmauer kratzt.

Erfolgreichster Starter der heimischen Turnerschaft war Mehrkämpfer André Zahl, der im Weitsprung und Hürdensprint solo gewann und den dritten Titel mit der Herzogenauracher 4 x 400-Meter-Staffel holte. Etwas ärgerlich verlief dieses Staffelrennen für das ambitionierte U 20-Team der TSH: 3:32,20 Minuten ist die Norm für die DM (die Rennen finden im Nürnberger Rahmenprogramm statt), bei 3:32,97 Minuten blieb die Uhr für Justus Santjer, Christopher Zahl, Tobias Reischl und Sebastian Oertel stehen.

Der TSV Höchstadt war bei den Erwachsenen vor allem mit seinen Mittelstrecklern über 800 Meter vertreten. Trainer Markus Mönius: "Für Topzeiten war es viel zu heiß, so war es ein durchwachsenes Rennen." Es endete mit dem Favoritensieg von Marco Kürzdörfer in 1:54,97 Minuten. Eine Zeit, die noch nicht für die DM-Qualifikation reicht. Das soll der Routinier aber noch nachholen, am besten am Wochenende in Tübingen.

Eines der herausragenden Nachwuchstalente am ersten Wettkampftag kam ebenfalls vom LSC Höchstadt. Patrick Hübschmann gewann den Sprint über 75 Meter und über die 60 Meter Hürden. Das Talent hat er laut Mönius von seiner Mutter Anja, zu Jugendzeiten eine ehemalige Spitzenhürdenläuferin in der DDR.

Von den neun ersten Plätzen für die TS Herzogenaurach gingen acht an die Erwachsenen, den einzigen Nachwuchstitel steuerte Chiara Ebner im Dreisprung der U18 bei.

Peter Müller zog ein positives Fazit: "Das Niveau war gut, und bei den Kleinen rücken viele Talente nach."

Hier geht's zu den Ergebnissen.

 

 

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