TSH gibt Spiel gegen Möglingen aus der Hand

18.2.2018, 23:18 Uhr
TSH gibt Spiel gegen Möglingen aus der Hand

© Foto: Giulia Iannicelli

Zur Halbzeit war die Führung noch vergleichsweise komfortabel. Verdient lag die TS Herzogenaurach da gegen Möglingen mit 19:12 in Führung. Diese phantastische Leistung konnten die Handballerinnen aber nicht halten und mussten am Ende mit dem 30:30-Unentschieden einen wichtigen Punkt abgeben.

Obwohl die TSH neben Carole Mittelheisser, Vicky Egle, Jana Lichtscheidel, Nina Bestle kurzfristig auch noch auf Leila Schneidereit (Angina) verzichten musste und Saskia Probst laut Trainer Klaus Watzinger aus internen Gründen nicht eingesetzt wurde, übertraf das junge Team zunächst alle Erwartungen. Mehr noch, sie beherrschten den renommierten Gegner mit ihrer großartig eingestellten Abwehr und einer lange Zeit überzeugenden Torfrau Martina Ebersberger zwischen den Pfosten.

Begeisternde Leistung

Es war allerdings klar dass die TSH diese begeisternde Leistung angesichts der Personalsituation nicht 60 Minuten lang aufrecht halten würde, zumal sich unerklärliche Schwächen jeweils in den ersten zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff wie ein roter Faden durch die Saison breitgemacht haben.

Zwar konnte man gleich zum 20:12 nachlegen und die körperlich deutlich überlegenen Gäste bis zur 38. Spielminute mit dem zwischenzeitlichen 21:16 noch auf Distanz halten. Spätestens nun aber häuften sich im Watzinger-Team leichte technische Fehler, während der Gegner eigene Nachlässigkeiten zunehmend abstellte und abgeklärt mit der größeren Erfahrung und physischen Überlegenheit den Spielverlauf kippte.

"Leider haben wir heute den Sieg verschenkt. Vermutlich haben wir vor der Pause einfach zu viel investiert und dabei Kraft gelassen, die später fehlte", sagte Watzinger.

Unbeugsames Engagement

Die Gastgeberinnen versuchten, sich mit unbeugsamen Engagement dagegen zu stemmen. So gelang ihnen mit couragiertem Einsatz noch in der 55. Minute eine 28:26-Führung, selbst in der vorletzten Spielminute konnte die an diesem Tage alles überragende Laura Wedrich ihr Team noch mit 29:28 in Front werfen.

Und auch der postwendend erzielte Ausgleich für Möglingen hielt Lisa Neumann nicht davon ab die TSH 40 Sekunden vor Schluss nochmals mit 30:29 an einen Sieg schnuppern zu lassen.

Dann überschlugen sich die Ereignisse, denn nachdem Möglingen in den letzten zehn Minuten praktisch jeden Wurf mit einem Torerfolg abschloss, konnte es nicht verwundern, dass ihnen neuerlich der Ausgleich 25 Sekunden vor dem Ende gelang.

Als nun die TSH mit einer schnellen Mitte einen allerletzten Versuch zum dringend nötigen Sieg unternahm, unterband eine Gäste-Spielerin den Durchbruch von Sarah Stephan mit heftigem Klammern. Der nachfolgende Freiwurf drei Sekunden vor Schluss brachte nichts mehr ein.

Klarer Regelverstoß

Erneut wurde der Aufsteiger also mit einem klaren Regelverstoß konfrontiert, hier aber mit dramatischen Folgen: Der nur vier Meter entfernte Schiedsrichter erkannte nicht auf einen Siebenmeter für die Gastgeberinnen, sondern nur auf Freiwurf.

So war die Enttäuschung bei der TS groß, vielleicht aber schöpft man neue Hoffnung aus der Tatsache, dass Steffi Mittasch, bislang Spielertrainerin in der zweiten Mannschaft sowohl in der Abwehr als auch im Angriff eine großartige Partie bot – so lange die Kraft reichte. Und auch Alina Erdmann konnte eindrucksvoll ihre Spielanteile für das Team einbringen, indem sie ihre Wurfkraft diesmal ausgezeichnet umzusetzen verstand.

Kristin Lang wird am Kreis immer stärker, Sarah Stephan in Bestform und Lisa Neumann, von den Trainern mit der Spielmacherposition betraut, wusste diese eindrucksvoll zu nutzen. Erst als der Gegner die Abwehr umstellte, verlor die TSH spielerische Optionen und war zunehmend auf Einzelaktionen angewiesen. Zudem werden sich die Trainer hinterfragen, ob man mit den Wechselmaßnahmen primär im zweiten Abschnitt immer ein glückliches Händchen hatte.

Das aber ändert nichts am guten Eindruck den die junge Mannschaft über weite Teile der Begegnung ablieferte und der ihnen für die folgenden Aufgaben trotz der vielen Verletzten neues Selbstvertrauen geben wird.

TSH: Ebersberger, Gerling; Stephan 5, Wedrich 12/2, Mittasch 2, Lang 3, Merz, Erdmann 4, Theobald, Küffner, Neumann 4.

 

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