TSH-Handballfrauen: Zu viele Fehler

16.12.2018, 21:38 Uhr
TSH-Handballfrauen: Zu viele Fehler

© Foto: Ralf Rödel

Dazu reichte es diesmal jedoch nicht und dies vor allem aufgrund zu vieler einfacher Fehler sowohl im Abwehrverhalten als auch bei eigenem Ballbesitz. Dabei spielten die Gäste ziemlich genau das, was man erwartet hatte, rustikal in den Zweikämpfen vorne wie hinten, alle Akteure zeigten einen ausgeprägten Tordrang und verstanden es zudem 60 Minuten lang, die TSH zu beschäftigen. Gerade in den direkten Duellen erwies sich der HC spürbar cleverer und wusste zudem geschickt die etwas eigenwillige Regelauslegung der beiden Schiedsrichterinnen zu ihrem Vorteil zu nutzen.

Obwohl oft grenzwertiger zupackend, bekamen sie deutlich mehr Freiwürfe zugesprochen. Und als die TSH in der 23. Minute den ersten Siebenmeter erhielt, hatten die Gäste schon selber vier Mal vom Strafwurfpunkt verwandeln dürfen. Doch das war es nicht allein, wie Mannschaftsführerin Nina Bestle selbstkritisch zugab: "Wir haben heute einfach nicht unsere Linie gefunden. Solch ein Spiel können wir aber nur gewinnen wenn alle 100 Prozent einbringen." Coach Friedrich klang ähnlich: "Die vielen technischen Fehler vorne wie hinten waren entscheidend, das hätten wir besser lösen können."

Dabei konnte die TS anfangs durchaus mithalten und ging nach einem tollen Gegenstoß von Saskia Probst mit 1:0 in Front. Dies war allerdings auch die einzige Führung im ganzen Spiel, denn rasch hatte sich der SC in fremder Umgebung aklimatisiert. Nur noch beim Spielstand von 5:5 (9.) hatten die treuen Fans den Eindruck, dass die Gastgeberinnen gleichwertig sind. Das waren sie ja eigentlich auch über weite Strecken des Spiels, wenn da nicht jene schon genannten unverständlichen Fehler gewesen wären, und eben diese beging der Gegner nicht.

Hatte man sich auf die sonst dominante Matyna Rupp noch gut eingestellt, kam die TSH mit der großgewachsenen Henriette Dreier vor allem in den ersten 30 Minuten überhaupt nicht zurecht.

Die zweite Halbzeit verlief ähnlich, der Ligazweite zog nie uneinholbar davon, machte allerdings auch nicht mehr als nötig war. Speziell Vanessa Kathner, an sich im rechten Rückraum zu Hause, wechselte auf die linke Seite und fand nun mit beachtlicher Beweglichkeit vermehrt Lücken in der diesmal wieder zu weit auseinander postierten Innendeckung der TSH. Diese schien auch mental nicht so stabil, zwar resignierte man nicht wirklich, aber die Körpersprache kam dem Gegner entgegen.

Laura Wedrich wurde im Rückraum nur wenig eingesetzt, setzte sich aber gerade gegen offensive Gegnerinnen zwei Mal erfolgreich durch und meldete Ansprüche an. Auf Laura Brockschmidt zeigte sich der SC gut eingestellt und hatte meist zwei Deckungsspielerinnen auf sie ausgerichtet, was Nina Bestle oder auch Vicky Egle jedoch mit einigen seehenswerten Aktionen nutzen konnten.

Lobenswert auch die ausgezeichnete Torwartleistung von Juliane Gerling, die nach der Pause ins Tor kam und zahlreiche schwere Würfe meisterte.

Was auffällt: Die konstanteren Leistungen in der Vorrunde zeigte die TSH auswärts. Schon am nächsten Sonntag gegen die "Übermannschaft" aus Leipzig kann man das Gegenteil beweisen.

TSH: Ebersberger, Gerling; Stephan, Egle 2, Wedrich 4/2, Bestle 3, Brockschmidt 2, Probst 6/1, Schneidereit 1, Lang 1, Theobald, Neumann 3, Heckel.

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