Über Parkdeck-Fassade gab es eine farbige Diskussion

20.11.2014, 17:03 Uhr
Über Parkdeck-Fassade gab es eine farbige Diskussion

© Foto: Kronau

Gleichwohl gab es angesichts des massiven zweigeschossigen Baukörpers (40 x 38 Meter, Höhe 5,40 Meter) doch auch einige Nachfragen an die Stadtverwaltung und an den Planer Stefan Quandt. Denn natürlich war die erste Sorge, ob das Parkdeck nicht zu dominant an der vorgesehenen Stelle sei (hinterer Teil des Schütt-Parkplatzes, wo jetzt schon gemietete Parkplätze vorhanden sind, die durch eine Schranke abgetrennt sind).

Stefan Quandt machte deutlich, dass das Parkdeck trotz seiner Größe durchaus nicht erschlagend wirke. Denn die Höhe sei relativ gering – die Wohnhäuser drumherum sind zum Teil doppelt so hoch – und zudem würden Bäume und Hecken das Bauwerk ziemlich verdecken.

Dennoch war es eine planerische Aufgabe, die Außenfassade ansprechend zu gestalten. Quandt hatte in seinen Überlegungen Holz oder auch Konstruktionen mit Pflanzenbewuchs verworfen und sich für farbige, senkrecht angebrachte Aluminiumleisten entschieden. Die Frage aber: Welche Farbe? So bunt wie die bunte Pracht im Durchgang zur Altstadt zwischen Bäckerei Bräuninger und Foto Müller? „Wir haben uns dann eher für Farben entschieden, die die Natur vorgibt“, so Quandt. Also das ganze Spektrum der Baum- und Blätterfarben: grün, rot, braun, gelb.

Die Außenfassade nahm einen wichtigen Teil der Diskussion ein. Renate Schroff (SPD) und auch Retta Müller-Schimmel (Grüne) konnten sich zumindest an diesem Abend nicht damit anfreunden, auch Bernhard Schwab (CSU) war skeptisch. „Das Parkdeck soll sich unterordnen“, forderte Schroff, und brachte nochmals eine Begrünung der Fassade ins Gespräch. Müller-Schimmel konnte nicht glauben, dass Holz aus ästhetischen und bautechnischen Gründen ausscheidet.

Doch es gab auch die Gegenmeinung. Denn, so Maximilian Maydt (Grüne) amüsiert: Die vorgeschlagenen Farben seien ja geradezu Tarnfarben und passten so „in die lange Tradition der Stadt als Garnisonsstadt.“ Maydt jedenfalls konnte sich mit der Lösung anfreunden, und auch Konrad Körner, Franz-Josef Lang (beide CSU) und Peter Prokop (SPD) lobten das Farbkonzept.

Extrem hoch?

Das Parkdeck wird rund 1,57 Millionen Euro kosten. Im Erdgeschoss werden 58 Stellplätze entstehen, im Obergeschoss 55 Plätze, die aber vermietet werden. Bernhard Schwab zeigte sich erschreckt über die Kosten, denn eigentlich müssten von der Gesamtzahl 113 die schon vorhandenen Parkplätze abgezogen werden, auf denen das Parkdeck entstehen wird. Da könne man je nach Rechnung auf 36 000 Euro pro Stellplatz kommen, „das ist extrem hoch“.

Bürgermeister German Hacker wollte so nicht rechnen, schon allein deshalb, weil es an dieser Stelle überhaupt keine Alternative gebe. Insgesamt kommt man auf 43 zusätzliche Plätze im Vergleich zur jetzigen Stellplatzsituation an dieser Stelle.

Das Parkdeck, das durch bis zu zwölf Meter tief reichende Bohrpfähle die nötige Standsicherheit auf dem „Schütt“-Boden erhalten soll, wird bereits im Laufe des kommenden Jahres gebaut und fertig werden. Die Farbgebung wird im weiteren Verlauf der Planung noch konkretisiert.

Das Parkdeck wird die erste Maßnahme des Gesamtpakets sein, der große Rest wird erst 2016 angepackt.

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