Verschwendet Weisendorf seine Flächen?

12.11.2016, 17:32 Uhr
Verschwendet Weisendorf seine Flächen?

© F.: Jungfer

Die Kritik der Grünen bezieht sich auch auf die Fortschreibung des Flächennutzungsplans (FNP) mit Landschaftsplan „Weisendorf 2030“, den das Topos team Nürnberg im Auftrag der Kommune erstellt hat. Seit 2004 wurden in Weisendorf 3,14 Hektar Gewerbeflächen verbraucht. Neu bis 2030 geplant sind 17 Hektar für das Gewerbe, etwa zehn Hektar für Wohngebiete im Hauptort und 5,5 Hektar in den Ortsteilen. Weiter stehen drei Varianten einer Ost-West-Umgehung zur Diskussion, auch der Ausbau der kleinerer Straßen und Spazierwege zu einem Kernwegenetz. Christiane Kolbet und Norbert Maier wenden sich zudem entschieden gegen die übergeordnete Teilfortschreibung des LEP, die eine Lockerung des sogenannten Anbindegebots vorsieht, also weitere Gewerbeflächen auf der grünen Wiese zulässt und damit massive Auswirkungen auf das hiesige örtliche Erscheinungsbild habe.

Nach Meinung der Grünen solle das System Zentraler Orte im ländlichen Raum eher derart weiterentwickelt werden, dass es seiner „ursprünglichen Steuerungsfunktion wieder gerecht“ werde. Die geplante „wahllose Aufstufung“ lehne man dagegen ab, würde sie doch nur „zu einem verschärften Konkurrenzkampf zwischen einzelnen Kommunen“ führen. Da die Region nicht zur Kategorie „strukturschwache Räume“ gehöre, sei kein Handlungsbedarf per staatlicher Förderprogramme nötig. Folglich sei die „geplante übermäßige Ausdehnung“ abzulehnen.

Der zweite Antrag, den nicht nur die Grünen, sondern auch die SPD-Gemeinderäte Katrin Rascher und Ludwig Paulus unterschrieben haben, gilt der Bedarfsermittlung hinsichtlich Gewerbeflächen. Die Verwaltung soll zunächst beauftragt werden, bei den bereits ortsansässigen Unternehmern zu recherchieren, ob sie in nächster Zeit ihren Betrieb erweitern wollen.

Als zweites wüssten die Antragsteller gern, wie viele Anfragen zu Gewerbeflächen von auswärtigen Unternehmen derzeit der Gemeindeverwaltung vorliegen. Erst dann soll auf dieser Datenbasis die Dimension neuer Gewerbeflächen festgelegt werden, schließlich sei die tatsächliche Nachfrage entscheidend, so SPD und Grüne.

Interessanterweise stehen die Anträge der Grünen/SPD nicht auf der im Amtsblatt veröffentlichten Tagesordnung zur Ratssitzung. In den den Räten vorliegenden Sitzungsunterlagen sind sie jedoch gelistet. Allerdings nachdem man über die Fortschreibung von „Weisendorf 2030“ abgestimmt hat . . .

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