Vertragskündigung als letzter Ausweg?

9.3.2015, 19:40 Uhr

Dieser Entscheidung, so heißt es in einer Pressemitteilung, seien monatelange Diskussionen und Briefwechsel vorausgegangen, die zu keiner gütlichen Einigung geführt hätten.

Und weiter: Der Auslöser für diese Situation liege im Jahr 2013, als die damaligen Kirchenpfleger aus persönlichen Gründen ihr Amt beendeten. Dieses Amt sei in der Folge nicht mehr nachbesetzt worden, somit sei die Reinigung und Pflege der Kapelle nicht mehr gewährleistet gewesen.

„Unterhalt vernachlässigt“

„Da die Schlosskirche als denkmalgeschütztes Gebäude besonderer Instandhaltung bedarf, bat die Schlossverwaltung die Kirchenstiftung um entsprechende Maßnahmen, zu denen diese vertraglich auch verpflichtet ist“, heißt es in der Erklärung. Dieser Aufforderung sei erst nach vier Monaten durch die Einstellung einer Reinigungskraft teilweise nachgegangen worden. „Der pflegerische Unterhalt wurde aber weiterhin vernachlässigt.“

Keine Klärung

„Aufgrund dieser Umstände“ sah sich die Gemeinnützige Stiftung gezwungen, eine Hausordnung zu erstellen, die neben der Reinigung, Pflege und Belüftung der Kapelle auch denkmalschutznotwendige Maßnahmen beinhaltet. „Die dabei entstandenen Streitpunkte konnten leider in keinem der von der Stiftung herbeigeführten Gespräche geklärt werden.“

Auch eine von der Stiftung gewünschte Aussprache unter Einschaltung des Erzbistums Bamberg, hätten zu keiner Einigung geführt. Persönliche Gesprächstermine zwischen dem Vorstand der Stiftung und der Pfarrei seien von Seiten der Kirche kurzfristig abgesagt worden. Paul Graf von Schönborn-Wiesentheid ist laut Pressemitteilung kooperationsbereit, es wird aber betont, dass er als Vorstand der Gemeinnützigen Schlossstiftung für die Sicherheit und den Schutz dieses denkmalgeschützten Bauwerkes verantwortlich sei und diese Entscheidungen im Interesse der Stiftung treffen musste.

Weiterhin Messen

Zukünftig könnten selbstverständlich weiterhin katholische Messen abgehalten werden, und die Gemeinnützige Stiftung Schloss Weißenstein stehe diesen sehr positiv gegenüber, jedoch nicht mehr unter Leitung der Katholischen Filialkirchenstiftung Pommersfelden.

Die gemeinnützige Stiftung Schloss Weißenstein wurde 1996 von Karl Graf von Schönborn ins Leben gerufen. Sein Sohn, Paul Graf von Schönborn, verwaltet die Stiftung seit 1998 und nutzt das schöne Schloss für öffentliche und private Veranstaltungen. Alljährig im Sommer ist es der Hauptwohnsitz der Familie.

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