Vielfach engagiert: adidas für Flüchtlinge

12.2.2016, 15:08 Uhr
Vielfach engagiert: adidas für Flüchtlinge

© Foto: adidas

HERZOGENAURACH — „Die große Zahl von Flüchtlingen, die derzeit auf der Suche nach Sicherheit und einer besseren Zukunft zu uns kommt, stellt Deutschland vor eine historische Herausforderung“, stellen die Unternehmen in einem Pressetext fest.

Die Herausforderung biete aber auch substanzielle Chancen für Deutschland – „wenn es gelingt, die Menschen in unsere Gesellschaft zu integrieren“. Integration sei immer wieder ein zentrales Thema in der deutschen und europäischen Geschichte gewesen. Das Land habe in der Vergangenheit bewiesen, dass der Wille, die Kraft und die Kreativität vorhanden sei, gemeinsam anzupacken und diese Aufgabe zu bewältigen. „Wir bei der adidas Gruppe verpflichten uns deshalb, unter dem Dach von ‚Wir Zusammen – Die Integrations-Initiative der deutschen Wirtschaft‘, einen konkreten, nachhaltigen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen in Deutschland zu leisten“, kündigt das Herzogenauracher Unternehmen an.

Für die adidas Gruppe, so wird ferner ausgeführt, sei soziales Engagement sowie die Unterstützung von Bedürftigen ein wesentlicher Bestandteil der Firmenkultur. Seit Jahren arbeitet die adidas Group eng mit verschiedenen Organisationen zusammen, indem sie mit Geld und Sachspenden unterstützt werden.

Durch Spendengelder will das Unternehmen dazu beitragen, über Organisationen wie den Arbeiter- Samariter-Bund professionelle Hilfe zu finanzieren. Unter diesem Aspekt wurde eine Stelle für drei Jahre geschaffen, die die Koordination von freiwilligen Helfern in Herzogenaurach im Flüchtlingscamp übernimmt.

Das Unternehmen kündigt an, das ganzheitliche Konzept, das auf den drei Säulen ‚humanitarian help‘ (humanitäre Hilfe) ‚enable & support‘ (Befähigen und unterstützen) und ,employment integration‘ (berufliche Eingliederung)‚ aufgebaut ist, noch weiter ausbauen. Vor allem soll der Fokus auf Weiterbildung und Unterstützung sowie Integration in die Arbeitswelt gelegt werden.

Das Engagement von adidas besteht seit vielen Jahren in der humanitären Flüchtlingshilfe. Mit der Organisation Luftfahrt ohne Grenzen werden schon seit 2012 syrische Flüchtlinge in der Türkei unterstützt. Die Hilfslieferungen bestehen nicht nur aus adidas-Produkten. Die Flüchtlinge werden auch mit Matratzen, Decken und Winterkleidung versorgt.

2015 verzichtete der Sportartikelproduzent auf die sonst übliche Jahresabschlussparty für die rund 4000 Mitarbeiter in der Konzernzentrale in Herzogenaurach. Die dafür vorgesehene Summe von 500 000 Euro wurde für die Flüchtlingshilfe verwendet.  Der Zuspruch der Mitarbeiter zu diesem Entschluss sei „überwältigend groß gewesen“, resümiert das Unternehmen.

Der Einsatz für Flüchtlinge ist noch vielfältiger. Aktuell werden 30 Praktikumsplätze für Flüchtlinge im Hauptquartier auf der World of Sports angeboten. Praktikanten sind in den Shops und in Logistikzentren tätig.

Darüber hinaus engagieren sich adidas-Mitarbeiter freiwillig in der Flüchtlingsbetreuung in Herzogenaurach. Einmal wöchentlich bieten sie eine gemeinsame Sportaktion an.

Drei Tage Sonderurlaub

Im Rahmen der Initiative „Wir Zusammen“ kündigt adidas an, seinen Mitarbeitern bis zu drei Tage Sonderurlaub zu gewähren, um sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe zu engagieren.

In Deutschland arbeiten rund 5000 Mitarbeiter für die adidas Gruppe. Gemeinsam mit dem adidas Fund und Partnern soll so einer Vielzahl an Flüchtlingen geholfen werden. Durch gemeinsame Sportaktivitäten und Sprachkurse will man die Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, für ein paar Stunden aus dem Alltag herausholen und ihnen einen positiven Ausblick bieten. Für die Realisierung der Projekte wird etwa die gleiche Summe wie in 2015 zur Verfügung gestellt.

Mit dieser Patenschaft will adidas „ein Zeichen dafür setzen, dass Deutschland ein tolerantes und offenes Land ist, und gleichzeitig ein gemeinsames und motivierendes Signal für Integration, Mitmenschlichkeit und Toleranz senden“, lässt das Unternehmen wissen.

Über die teils schon begonnenen Aktivitäten und Maßnahmen wird regelmäßig auf der Website der Initiative berichtet.

Zusammenfassend heißt es: „,Wir Zusammen – Die Integrations-Initiative der deutschen Wirtschaft‘ liefert noch keine deutschlandweite Lösung für die Flüchtlingskrise. Aber in der Summe der Engagements der beteiligten Unternehmen und ihrer Mitarbeiter ist unsere Initiative ein Baustein dazu – und zugleich ein Appell an alle, sich der historischen Herausforderung zu stellen und Verantwortung zu übernehmen, jeder nach seinen Möglichkeiten.“

Herbert Hainer, Vorstandsvorsitzenden der adidas Group, erklärt zur Flüchtlingshilfe:

„Ich bin davon überzeugt, dass der Sport die Kraft hat, Leben positiv zu verändern und Menschen über alle Grenzen hinweg zusammenzubringen. Daher stellen wir uns gerne der Herausforderung, den nach Deutschland geflüchteten Menschen durch Sport bei der Integration zu helfen. Auch die Sportvereine leisten hier Enormes. Das finde ich klasse, denn eines möchte ich auch festhalten: Deutschland ist ein wunderschönes, weltoffenes und wohlhabendes Land. Daher sollten wir die Menschen, die in ihrer Not zu uns flüchten, hier herzlich willkommen heißen.“

 

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