Vier Jahrzehnte für Höchstadt

22.8.2016, 12:00 Uhr
Vier Jahrzehnte für Höchstadt

© Iannicelli

„Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit“ – an diesen Leitspruch hat sich Günter Brehm in seinem Berufsleben orientiert – und zwar mit Freude. Und es hat funktioniert: Mehr als vier Jahrzehnte lang hat er für die Stadt Höchstadt gearbeitet, immer wieder neue Herausforderungen gesucht und vor allem viele Erfahrungen gesammelt. „Ich bin ein halber Höchstadter geworden“, sagt der 65-Jährige, der schon immer in Adelsdorf lebt und sich dort lokalpolitisch für die Freien Wähler engagiert. Er hat gesehen, wie sich die Stadt verändert und den Wandel mitgestaltet – als Mann der Zahlen im Hintergrund. „Finanzen – das war schon immer mein Ding“, sagt Brehm, der am 1. März 1973 angefangen hat für die Stadtkasse zu arbeiten. Als Verwaltungsfachangestellter war er seither fast immer zuständig fürs Geld.

Unter Altbürgermeister Anton Schell (bis 1978), erinnert sich Brehm, hatten die so genannten „Patrizier von Höchstadt“ noch Sonderstatus: Sie sollten keine Mahnungen bekommen, auch wenn sie nicht zahlten.“ Brehm hat trotzdem verschickt. „Aber es war schon eine Zeit, in der man sich in der Verwaltung noch vor dem Bürgermeister geduckt hat.“

„Kollegialer Typ“

Unter Bernd Bergmann wurde das anders, „er war ein kollegialer Typ, ein leutseliger Mann.“ Aber als Brehm 1994 den Anruf bekommt, er solle jetzt persönlicher Assistent des Bürgermeisters werden, ist er „erstmal geschockt“. Dann läßt er sich darauf ein. „Ich bin immer eingesprungen“, sagt Brehm, „und so konnte ich mich weiterentwickeln.“

Vor 20 Jahren, als Gerald Brehm auf dem Chefsessel im Rathaus Platz nimmt, übernimmt Günter Brehm das Beitragswesen und stellte es so um, dass für die Bürger bei den Abwasserkosten Klarheit herrscht. Als Karin Günther 2012 in den Ruhestand geht, übernimmt Brehm die Leitung der Geschäftstelle und ist damit im Prinzip zuständig für alles Finanzielle — bis auf den Haushaltsplan — den wollte er nie machen. Das übernimmt im Rathaus Kämmerer Georg Süß.

Seit 2007 organisiert Günter Brehm das Altstadtfest, anfangs gemeinsam mit Karin Günther. Heuer kümmert sich darum bereits die Kulturbeauftragte Susanne Gabler, Brehm steht aber für Fragen zur Verfügung.

Und im Ruhestand? Zu den Festen kommt Brehm sicher nach Höchstadt. Und überhaupt: „Ich kann mir gut vorstellen, dass ich öfters mal vom Marktplatz aus an die Rathausfenster klopfe und Hallo sage.“. Langweilig wird dem 65-Jährigen sicher nicht. Er ist Vorsitzender der Freien Wähler sowie des

Krieger- und Kameradschaftsverein in Adelsdorf. Außerdem hat er sich vorgenommen, einen offenen Stammtisch zu gründen, wo die Adelsdorfer über Politik diskutieren können oder über den Alltag.

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