Betrugsverdacht: Vize-Landrat Pech tritt nicht zurück

15.12.2017, 17:27 Uhr
Betrugsverdacht: Vize-Landrat Pech tritt nicht zurück

© Landratsamt

Er hoffe, so Christian Pech auf Nachfrage der Nürnberger Nachrichten, dass das Verwaltungsgericht Ansbach spätestens im Januar darüber entscheide. Er sehe jedenfalls keinen Grund, von dem Amt zurückzutreten. Gegen ihn wird ermittelt, weil er angeblich an einem millionenschweren Zollbetrug eines chinesischen Solarmodul-Unternehmens beteiligt sein soll. Aber es wird eben erst ermittelt.

Bis zu einer Verurteilung durch ein ordentliches Gericht gilt im deutschen Rechtssystem die Unschuldsvermutung. Deshalb hege er Zweifel am Vorgehen der Landesanwaltschaft, die seine vorläufige Amtsenthebung verfügt hat, erklärte Pech. Nicht nur, dass sie ihn wegen der Ermittlungen vorläufig suspendiert habe, sondern auch, dass dazu eine Pressemitteilung mit seinem Namen herausgegeben wurde, sei merkwürdig. Sein Anwalt habe ihm gegenüber betont, dass ihm das in seiner Tätigkeit noch nicht untergekommen sei.

Dankbar für Rückendeckung

Froh ist der SPD-Politiker, dass ihm seine politischen Weggefährten in den vergangenen zwei Monaten den Rücken gestärkt haben. Ebenso hatte Landrat Alexander Tritthart stets betont, dass es sich bis dato nur um einen Verdacht handle und Christian Pech nicht vorverurteilt werden dürfe. Dieser Ansicht ist er nach wie vor. Gleichwohl hat er nach der vorläufigen Amtsenthebung seinen Stellvertreter Christian Pech öffentlich dazu aufgefordert, von seinem Amt zurückzutreten.

Christian Pech gibt sich kämpferisch. Solange das Ermittlungsverfahren nicht abgeschlossen sei, sehe er keinen Anlass, sich politisch wegzuducken. "Dabei bin ich selbst erstaunt, dass ich so gefasst reagieren kann", wundert er sich angesichts mancher Vorverurteilung, die ihm ins Gesicht schlägt.

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