Vorbereitung mit Prestigeerfolg

3.9.2015, 18:33 Uhr
Vorbereitung mit Prestigeerfolg

© Archivfoto: Michael Müller

Der neue Trainer Hans-Jürgen Kästl hat die Trainingsbelastung erhöht und zudem mit Vorbereitungsspielen auch seine veränderte Spielanlage nach eigenem Bekunden gut voran gebracht.

Obwohl er seinem Team eine „ausgezeichnete Einstellung und Trainingsbereitschaft“ zubilligt, verläuft auch für die aktuellen Protagonisten nicht alles nach Wunsch. So hatte sich Sarah Stephan vor einer Woche bei einem Trainingsspiel in Neutraubling das Knie verdreht, nachdem sie zuvor rund 25 Minuten auf der linken Rückraumposition eine ansprechende Leistung gezeigt hatte. Eine MRT-Aufnahme gab zumindest Entwarnung: Eine schwere Verletzung lag nicht vor, doch die gereizten Bänder im Knie machen eine Belastungspause von vermutlich drei Wochen erforderlich.

Neuzugang Steffi Mittasch zog sich gar im Training einen Bänderriss im Fuß zu und wird ebenfalls drei Wochen mit dem Training aussetzen müssen.

In Neutraubling wurde man von dem Topfavoriten für den Bayernliga- Aufstieg enorm gefordert, lag jedoch bis zur Verletzung von Stephan stets in Front. Der hier aufgetretene Schock der Mannschaft konnte später nicht völlig überwunden werden und so verlor die TSH diese Begegnung mit 29:30 Toren, wobei Kästl situationsbedingt auch einige Experimente wagte.

Am vergangenem Samstag bestritt man dann beim SC Kissing ein gut besetztes Turnier, musste jedoch auch diese insgesamt fünf Begegnungen à 25 Spielminuten mit nur einer Wechselspielerin beziehungsweise die letzten drei gar ohne Wechselmöglichkeiten bestreiten. Es fehlten nicht nur die oben genannten Verletzten, auch Neuzugang Eliska Horeckova war beruflich verhindert. Es spricht für die erneut gute Moral, welche die TS-Frauen stets in der ersten Hälfte einer Saison besonders auszeichnet, dass man dieses Turnier gewinnen konnte.

Gegen den bärenstarken Bayernliga-Aufsteiger und Nachbarn HC Erlangen konnte die TSH knapp 10:9 gewinnen, was man schon als einen Prestigeerfolg wertet. Zwar traten beide Teams nicht komplett an, doch es war schon erkennbar, dass es einer großen Leistung bedarf, um den Aufsteiger zu bezwingen. In dieser Begegnung zeigte sich Kästl besonders von der Leistung des Neuzugangs Elena Lichtscheidel angetan, die als eigentliche Rückraumspielerin beim Turnier auf der ungewohnten Linksaußen-Position spielen musste, was ihr bemerkenswert erfolgreich gelang.

Dafür rückte dann die etatmäßige Flügelspielerin Janka Kräck in den Rückraum, wo sie zu gefallen wusste, nach Ansicht ihres Coachs aber vor allem in der Abwehr eine überragende Leistung zeigte. Ihre Schwester und Mannschaftsführerin Katrin wird nach dem Riss der Achillessehne vor fünf Monaten noch mindestens zehn Wochen brauchen, ehe mit dieser vorbildlichen Mannschaftsspielerin wieder zu rechnen ist.

Sehr gut füllt Vicky Egle schon die ihr zugedachte Spielmacherfunktion aus, und die rechte Seite ist mit Alexa Dodan und Saskia Probst sowieso optimal besetzt, ebenso am Kreis, wo Neuzugang Corinna Merz immer besser zurecht kommt.

„Ich möchte erreichen, dass wir im Gegensatz zu früher auch mal mit Tempowechseln schwerer auszurechnen sind und vor allem weniger Ballverluste fabrizieren“, so der TS- Trainer, der zudem berichten konnte, dass die Torerfolge stets auf alle Feldspielerinnen verteilt waren. Dass Jungtalent Probst als beste Torschützin des Turniers ausgezeichnet wurde, ist da kein Widerspruch, sondern bestätigt den Torinstinkt der 17-jährigen Jugendnationalspielerin.

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