Waldcorporation: Wechsel in der Führungsriege

HERZOGENAURACH - Bei der Waldcorporation Herzogenaurach und Welkenbach zeichnet sich ein Umbruch im Leitungsgremium ab. Bei der Generalversammlung erklärte der langjährige Vorsitzende des Verwaltungsrates, Helmut Müller, dass er turnusgemäß ausscheide und nicht mehr für eine Neuwahl zur Verfügung stehe.

Turnusgemäß scheiden in diesem Jahr außerdem drei weitere Mitglieder aus dem Vorstand aus: Horst Ploner, Michael Welker und Helmut Müller. Da Helmut Müller nicht mehr für die Wahl zur Verfügung steht, wurde er auf Vorschlag von Michael Welker einstimmig, bei eigener Enthaltung, zum Ehrenvorstand gekürt.

Müller gab neben der Verlesung des Protokolls des vergangenen Jahres auch einen kurzen Jahresbericht für die 39 anwesenden Rechtler. Denn seit Januar 2015 werden die Pflegemaßnahmen in den Wäldern der Corporation von der Waldbesitzervereinigung getätigt.

Aus steuerlichen Gründen war eine Änderung der Satzung der Waldcorporation nötig. Unter Paragraph 2 Zweck und Aufgaben sollte in Nr. 1, Satz 4 die Formulierung „...nachhaltig durch die Eigentümer und Besitzer bzw. durch geeignetes Forstpersonal...“ gestrichen werden. Außerdem sollte anstelle von „Betriebsplänen“ von „Forstbetriebsplänen“ sowie anstelle von „Wirtschaftsplänen“ von „Forstwirtschaftsplänen“ gesprochen werden.

Anlass ist, dass die bisher bestehende Formulierung den Anschein einer Gewerblichkeit erwecken könnte, und zu einer Einordnung der Waldcorporation als Gewerbebetrieb durch die Steuerbehörden führen könnte. Zur Vermeidung steuerlicher Nachteile wurde die Satzung geändert. Dieser Vorschlag erhielt die Zustimmung der Anwesenden, es votierten lediglich drei dagegen und es gab eine Enthaltung.

Der Kassenbericht durch Horst Ploner ergab Einnahmen aus Holzverkauf, Pacht und Jagdpacht in Höhe von rund 174 000 Euro. Dem stehen Ausgaben in Höhe von 193 000 Euro gegenüber. Die Negativbilanz in Höhe von rund 19 000 Euro resultiert aus erst verspätet eingegangenen Zahlungen im Holzverkauf. Dennoch weist der Kontostand eine Höhe von 99 000 Euro zum Jahresende 2014 auf.

Ploner hatte die Buchung im abgelaufenen Rechnungsjahr ordnungsgemäß zu bearbeiten. Was die beiden Kassenprüfer Roland Stopfer (Stadt- und Kreissparkasse Erlangen) und Jörg Winter (VR-Bank Erlangen-Höchstadt-Herzogenaurach) würdigten. Durch die ordnungsgemäße Buchführung konnten die beiden die Entlastung der Vorstandschaft vorschlagen, die auch ohne Gegenstimmen von den versammelten Rechtlern gewährt wurde.

Die Wiederwahl der Kassenprüfer wurde ebenfalls ohne Gegenstimmen genehmigt. Auch in Zukunft werden Stopfer und Winter für Parität der Herzogenauracher Geldinstitute bei den Kassenprüfern sorgen.

Förster Fabian Grziwa von der Waldbesitzervereinigung berichtete über erfolgte Waldpflegemaßnahmen des Jahres 2014 und die geplanten Maßnahmen des Jahres 2015. Wie Förster Fabian Grziwa ausführte, konnten im abgelaufenen Jahr 3200 Festmeter eingeschlagen werden, davon 1760 Festmeter für Bauholz, 1070 Festmeter für Brennholz und 300 Festmeter Hackschnitzel.

Als Ausblick auf das kommende Jahr wird ebenfalls eine derartige Größenordnung angestrebt. Grziwa gab auch einen Überblick über Pflegemaßnahmen: „Momentan stehen 13 Kilometer Zaun bei der Waldcorporation.“ Jugendpflege, Jungdurchforstung, Altdurchforstung und Endnutzung waren die Eckpunkte der Maßnahmen in den Wäldern.

1400 Pflanzen auf 0,6 Hektar

Auf 0,6 Hektar wurden 1400 Pflanzen mit staatlicher Förderung gepflanzt, davon 1300 eigene Tannen-Wildlinge, die Grziwa eigenhändig „gezupft“ hatte. Zur Jungwuchspflege zählt unter anderem das Ausgrasen.

Die Planung für das Jahr 2015 beinhalten einen Einschlag von 2700 Festmetern mit dem Schwerpunkt Altdurchforstung. Weitere Maßnahmen stellen Zaunbau, Pflanzung und Naturverjüngung dar. Für die kommende Periode ist für Welkenbach Anton Geinzer als Mitglied für den Verwaltungsrat „gesetzt“.

Für die Wahl von drei Verwaltungsräten am 18. April 2015 konnten zehn Kandidaten aufgestellt werden (Beate Bedner, Konrad Bitter, Helmut Glass, Christof Hußenether, Barbara Ort, Horst Ploner, Heinz Ruhmann, Dieter Schmidt, Gabriele Sehring und Michael Welker). Müller musste am Ende einige Fragen aus der Versammlung beantworten, bis er die Versammlung schließen konnte und die Anwesenden zum gemütlichen Teil übergingen.

MANFRED WELKER