Wasser marsch

23.4.2015, 09:00 Uhr
Wasser marsch

© Foto: Jeanette Seitz

Zum Auftakt der Sitzung hatten sich die Ausschussmitglieder zum Ortstermin am Weihersbach-Brunnen versammelt. Mit viel Freude beobachteten alle das Wasserspiel. Christian Müller vom Sachgebiet Gebäudewirtschaft erläuterte die Einstellung: In den ebenerdigen Brunnen sind zehn Düsen eingelassen, die abends auch beleuchtet werden. Die Düsen sind momentan so geschaltet, dass je fünf auf einmal spritzen können oder alle zehn, und das in drei verschiedenen Höhen. Die gleichzeitig aktiven Düsen spritzen in unterschiedlichen Höhen, und auch die Dauer des Spritzens variiert. Jedoch sind immer je fünf oder alle Düsen aktiv. Der Brunnen läuft, wie alle Brunnen in Herzogenaurach, von 9 bis 21 Uhr, die Beleuchtet schaltet bei Dämmerung ein.

„Zweimal fünf oder zehn Düsen in drei Höhen ist doch sehr statisch“, befand Stadtrat Walter Drebinger (CSU), der dem Planungsausschuss nur als „Gast“ beiwohnte, also kein Stimmrecht hatte. Dennoch setzte er sich bei der Diskussion im Anschluss an den Ortstermin leidenschaftlich für eine noch variablere Düsensteuerung ein. „Wenn die einzelnen Düsen zu unterschiedlichen Zeiten in unterschiedlichen Höhen spritzen würden, wäre das eine Mordsgaudi“, meinte er. Momentan hätte man nach etwa eineinhalb Minuten den Rhythmus raus, dann würde es langweilig. „Entsprechend unserem Markenleitbild sollten wir den Brunnen noch bewegender und dynamischer gestalten.“

Etwa 15 bis 20 000 Euro würde eine solche computergesteuerte Düsenschaltung zusätzlich kosten, schätzte Christian Müller. Das war einigen Ausschussmitgliedern bei Gesamtkosten von ohnehin schon 350 000 Euro dann doch zu viel. Zumal Bauamtsleiter Gerhard Merkel mitteilte, dass sich eine leichte Erhöhung der Kosten um rund 30 000 Euro abzeichne.

„Für mich ist der Brunnen bewegend genug“, sagte denn auch Retta Müller-Schimmel (Grüne). Das bisher investierte Geld sei schon genug. Renate Schroff (SPD) sagte zwar, Walter Drebinger habe sie fast überzeugt, aber auch sie meinte: „Angesichts der hohen Kosten reicht das fürs Erste.“ Man könne ja später noch nachrüsten, wenn das Wasserspiel von der Bevölkerung tatsächlich als zu langweilig empfunden werde.

Peter Prokop (SPD) zeigte sich überrascht, dass ein schlichter Springbrunnen so kontrovers diskutiert werde. Letztlich sei es einfach eine Geschmacksfrage, wie die Düsen geschaltet werden, meinte Maximilian Maydt.

In einem Jahr wieder Thema

Und Bürgermeister German Hacker gab zu bedenken: „Es ist ja schon ein bewegter Brunnen mit variablen Düsen.“ Der Ausschuss stimmte dann mit neun gegen zwei Stimmen dafür, die Steuerung erst einmal so zu belassen. Hacker allerdings versprach, das Thema in einem Jahr wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Walter Drebinger konnte es sich jedoch nicht verkneifen, einen Appell an die Bevölkerung zu richten, sich schriftlich für eine noch dynamischere Düsensteuerung einzusetzen.

Insgesamt lobte aber der komplette Ausschuss die Gestaltung des Platzes, auch Drebinger: „Der Platz ist wunderbar geworden, man kann dort mit Freude verweilen.“ Franz-Josef Lang (CSU) sprach den Ausführenden sein Kompliment aus, Renate Schroff befand den Platz „sehr freundlich und großzügig, auch durch die helle Pflasterung“ und Peter Prokop vergab „die Note eins“.

Lediglich Kleinigkeiten wurden moniert. So vermisste Retta Müller- Schimmel zusammenstehende Bänke. Die neun vorhandenen Holzbänke seien zwar für Senioren geeignet, „aber für Jugendliche, die auch in größeren Gruppen zusammensitzen wollen, zu weit auseinander.“ Da konnte German Hacker beruhigen: „Es sind bereits zwei Bänke nachbestellt, die dann noch dazwischen gestellt werden.“ Dennoch solle aber ja auch der Durchgangsraum frei bleiben. Ille Prockl-Pfeiffer (CSU) gefiel der Verteilerkasten nicht, der „den schönen optischen Eindruck stört“. Der Kasten soll nun anthrazit lackiert werden, sodass er sich von der Farbgebung her in die Umgebung mit der neuen Turnhalle einpasst. Pflanzen rechts und links daneben könnten die Optik zusätzlich verbessern.

Auf Nachfrage von Retta Müller-Schimmel erläuterte Christian Müller, dass es sich beim Brunnenwasser nicht um Trinkwasser handle. Entsprechende Schilder werden noch aufgestellt.

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