Wassermeister werden händeringend gesucht

30.1.2015, 21:57 Uhr
Wassermeister werden händeringend gesucht
Wassermeister werden händeringend gesucht

Diese Erfahrung mussten die „Seebacher“ mit ihrem Vorsitzenden Bürgermeister Bernhard Seeberger an der Spitze machen, als sie sich auf die Suche nach einem neuen Wassermeister machten. Dies gestaltete sich aufwändig und langwierig.

Denn nach dem Weggang von Stefan Förtsch, der sich seit Dezember 2003 dieser Aufgabe stellte, tat sich eine große Lücke auf, die mittlerweile geschlossen werden konnte. Die Stelle wurde öffentlich ausgeschrieben, die Nachfrage war aber „außerordentlich bescheiden“, betonten gestern in der Heßdorfer VG-Zentrale Seeberger und Verwaltungsleiter Martin Hofmann übereinstimmend.

Dabei ist es eine anspruchsvolle Tätigkeit, für rund 10 000 Einwohner und einer Jahresabgabe von 650 000 Kubikmeter Wasser zuständig zu sein. Neben Heßdorf und Großenseebach gehören auch noch Teile von Weisendorf sowie Dechsendorf zu diesem „mittelgroßen Zweckverband“.

Deshalb waren die Verantwortlichen froh, dass sie den 27jährigen Sebastian Pol fanden, der schon zum 1. Januar in Heßdorf begann — quasi als Quereinsteiger. Er stammt aus Stadtsteinach bei Kulmbach und war zwei Jahre lang in Grasbrunn bei München beruflich tätig.

Der gelernte Elektroinstallateur mit Meisterprüfung macht bis Juni dieses Jahres in Blockausbildung seinen Wassermeister, wofür er vom Zweckverband natürlich freigestellt wird. Gerade die Elektrotechnik spiele bei der Wasserversorgung eine sehr wichtigte Rolle, wurde betont.

Jeder Wasserversorger, so Seeberger und Hofmann weiter, sei gesetzlich verpflichtet, auf diesem Sektor gut ausgebildetes Personal zu beschäftigen, das leider nicht leicht zu finden sei. Mit ähnlichen Problemen schlägt sich laut Hofmann derzeit auch der Markt Neunkirchen herum, der einfach nicht fündig werde.

Dabei gibt es sogar einen Lehrberuf auf diesem Gebiet: die Fachkraft für Wasserversorgung. Solche Leute werden z. B. bei den Erlanger Stadtwerken ausgebildet und können sich später bis zum Meister weiterbilden.

Wassergewinnung, Speicherung, Aufbereitung und Verteilung gehören u. a. zu Pols Aufgaben, und natürlich auch die unvermeidliche Büroarbeit. Er muss die Brunnen und zwei Hochbehälter betreuen und kontrollieren und ist für die Sicherheit und Qualität des Wassers verantwortlich. Er pflegt den Kontakt zu den Erlanger Stadtwerken, die das Heßdorfer Wasser bekanntlich aufbereiten. Ein Beruf mit Zukunft also... LEO HILDEL

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