Wette verloren, Kinderherzen gewonnen

ERLANGEN - Weil der Röttenbacher Karnevalsclub "Besenbinder" eine Wette gegen Bürgermeister Ludwig Wahl verloren hatte, durften die Narren nun den kleinen Patienten in der Erlanger Kinder- und Jugendklinik einen lustigen Nachmittag bereiten. Die Wette hatten die Narren zwar verloren, zahlreiche Kinderharzen aber haben sie dabei gewonnen.

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Erlangen

2.2.2018, 18:48 Uhr

"Besenbinder" in der Erlanger Kinderklinik

Es war wie immer zu Beginn dieser Faschingssession am 11.11.. Eine Wette gingen die Röttenbacher Besenbinder mit ihrem Bürgermeister Ludwig Wahl ein. 333 plus einen Musiker sollte das Gemeindeoberhaupt motivieren, die gemeinsam die "Ode an die Freude" aus Beethovens 9. Symphonie, besser bekannt als Europahymne, intonieren.

Das schaffte er ganz locker, denn am Ende waren es fast 500 Musikerinnen und Musiker aus der gesamten Region, die nach Röttenbach gekommen waren. Der Bürgermeister hatte nämlich seine guten Kontakte spielen lassen und in allen Medien kräftig die Werbetrommel gerührt.

Darum spendierte auch noch ein Musikhaus aus der Nachbarshaft zahlreiche Trillerpfeifen, die ebenfalls zählten. Hätte der Bürgermeister verloren, hätte er für alle acht Klassen der Grundschule eine Stunde Musikunterricht geben müssen.

Darum also traten die Besenbinder nun in der Erlanger Kinder- und Jugendklinik auf. Angeführt wurden sie von Sitzungspräsident Thorsten Ott, der es sich trotz eines lädierten Fußes nicht nehmen ließ, den kranken Kindern und ihren Eltern ein volles Nachmittagsprogramm zu bieten. Natürlich begann der Nachmittag mit einem kräftigen "Franken Helau", und auch der Schlachtruf der Röttenbacher Narren, der da heißt "Helau – du a", wurde kräftig geübt.

Weil die Bambinis zur Hälfte krank geworden waren, sprang die Jugend ein, und die brachte ordentlich Stimmung in das Klinikleben. Selbst die Polonaise machten die Klinikkinder mit, schoben Rollstuhl und Infusion vor sich her und strahlten, als gäbe es nichts Schöneres.

In einer Showpause wurden die Kleinen ganz nach ihren Wünschen von den Röttenbacher Narren geschminkt, und wer nicht so darauf stand, der konnte mit ihnen Masken und Kronen basteln oder Bilder malen. Natürlich gab es auch Süßigkeiten zum Naschen, und die Leitende Erzieherin in der Klinik, Marion Müller, wurde von Sitzungspräsident Thorsten Ott sogar mit dem Jahresorden geehrt.

Und dann ging es weiter im Programm. Tanz Tanzmariechen Fiona wirbelte wie ein Flummi über die Klinikfliesen, und die Kinder zeigten als Obst verkleidet noch einmal einen bunten, schmissigen Tanz.

So hatten die kleinen Patienten in der Kinder- und Jugendklinik einen lustigen, unterhaltsamen Nachmittag mit dem Karnevalsclub Röttenbach, und konnten einmal Abstand gewinnen vom Krankenhausalltag. Der ist schwer genug für sie.

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