Willert wirbelt in 15 Sekunden zum Sieg

HÖCHSTADT - Die Vorbereitung im Hofbräuhaus hatte sich als perfekt erwiesen: Andreas Willert vom TSV Höchstadt hat sich bei den German Open der Kickboxer in München den ersten Platz erkämpft.

1300 Sportler aus aller Welt waren am in den verschiedenen Disziplinen am Start, Willert war bei den Herren im Vollkontakt über 91 Kilogramm gemeldet. Im Halbfinale konnte er den Ungarn Sallay Bence nach harten Leberhaken und Kicks zum Körper durch technisches K. o. in der dritten Runde besiegen.

Dabei begann die erste Runde für den Höchstadter nicht gut. Er war nervös und ließ sich zu oft in Nahkämpfe verwickeln. Außerdem kamen die Schläge zu unpräzise. In der zweiten Runde änderte sich das, und der TSV-Kämpfer fand zu seiner Form. In dieser Runde musste der Ungar bereits zwei Mal nach mehreren harten Treffern angezählt werden. Das Aus für den Ungarn kam dann in der dritten Runde.

Im Finale, das tags darauf ausgetragen wurde, stand ihm wie schon bei den vergangenen Turnieren Anton Holler vom Fighting Sports Team Becker (Deggendorf) gegenüber. Nachdem bekannt wurde, dass der Kampf erst gegen 18 Uhr stattfinden wird, besuchte das Höchstadter Team, bestehend aus Andreas Willert, seinem Coach Werner Soßna und dessen Frau Kathrin, das Hofbräuhaus und machte einen Stadtbummel, um dem Athleten die Anspannung zu nehmen und etwas abzulenken.

Dies erwies sich als gute Entscheidung. Um 15 Uhr kehrte man in die Halle zurück und begann sich auf das Finale vorzubereiten. Um 18.15 war es dann soweit. Holler stand zum Finale bereit im Ring – und der ist mit seinen 130 Kilogramm ein echter Brocken.

Willert ging gleich in Führung, lag aber zur Rundenpause knapp nach Treffern zurück. In der zweiten Runde das gleiche Bild. Der Höchstadter legte vor, zum Ende der Runde kam Holler auf und führte zur Pause erneut. Die dritte Runde begann Holler ganz stark, und Willert musste zwei schwere Treffer einstecken. Der Deggendorfer konnte seinen Vorsprung ausbauen, doch der TSV-Kämpfer gab nicht auf. 15 Sekunden vor Ende des Kampfes mobilisierte er noch einmal alle Kräfte, setzte alles auf eine Karte und knallte seinem Gegenüber sechs schnelle Rundkicks, die alle trafen, zum Körper. Dann setzte er mit den Händen nach und konnte so den Kampf noch zu seinen Gunsten wenden. Willert siegte am Schluss knapp, aber verdient mit 2:1 Kampfrichterstimmen, nahm so Revanche für die Niederlage beim Bayernpokal vor einigen Wochen und bestätigte seinen Formanstieg.