Zeckern: Neue Kerwa-Dimension begeistert

13.6.2016, 10:00 Uhr
Zeckern: Neue Kerwa-Dimension begeistert

In den vergangenen Jahrzehnten hatte die Kirchweih stets ganz bescheiden im Umfeld des Feuerwehrgerätehauses stattgefunden. In diesem Jahr war sogar die Zeckerner Hauptstraße gesperrt weil sich dort — ebenfalls erstmals — gleich vier Schausteller mit ihren Fahrgeschäften aufbauten.

Wie kommt’s? Nun, vor 40 Jahren wurde die Filialkirche in Zeckern, die Sankt-Wendelin-Kirche, feierlich geweiht — seither wird jedes Jahr gefeiert — allerdings stets bescheiden, weil sich keiner fand, der die Organisation übernehmen wollte. Die Feuerwehr stand parat und legte sich Jahr für Jahr ins Zeug. Auf große Resonanz jedoch stieß die Zeckerner Kirchweih nicht, man blieb mehr oder weniger unter sich.

2014 schließlich beschlossen die Mannen um FFW-Vereinschefin Anette Geist, 2015 die Kirchweih ausfallen zu lassen. Das gefiel dann aber auch nicht jedem und für 2016 stand nun Mal das 40-jährige Jubiläum auf dem Plan. Kurzerhand setzten sich dann unter der Federführung der Feuerwehr alle Vereine (Spielvereinigung, Feuerwehr, Kriegerverein, Zeckerner Blasmusik und der Gesangverein Waldeslust) zusammen, um eine „richtige“ Kirchweih am Bahnhofvorplatz auf die Beine zu stellen. Und die Organisatoren rührten die Werbetrommel — so erfolgreich, dass sich nach gut 30-jähriger Vakanz sogar Kirchweihburschen formierten. Rund 15 Jungs und einige Mädels hörten auf das Kommando von Oberbursch Matthias Mußwaren beim ersten großen Auftritt – dem Baumaufstellen – vor einer ungeahnt großen Kulisse.

Die Freude über das perfekte Gelingen und die Wiederbelebung alter Bräuche war dem Vorsitzenden der Spielvereinigung ins Gesicht geschrieben: „Das macht stolz, die Dorfgemeinschaft lebt also doch noch“, meinte Konni Großkopf. Alleine von seinem Verein, schätzte er, seinen im Vorfeld, beim Aufbau des 800 Personen fassenden Festzeltes und beim eigentlichen Festbetrieb gut 50 Helfer im Einsatz.

Die Vereine beherrschten den Ablauf wohl wegen der Arbeitsteilung untereinander überaus gut, meinte Bürgermeister Ludwig Nagel. Klar, dass bei der Zeckerner Kirchweih die „Zeckerner Blasmusik“ ihren großen Einsatz hatte, nicht nur am Samstag, als die in rot gekleideten Musiker um ihrer neuen Dirigentin Regina Scherer die Kirchweihfichte durch den Ort begleiteten. Als „Vorband“ von „Audiocrime“ am Freitag lockten die hiesigen Musiker schon im Vorfeld ungeahnt viele Besucher ins Festzelt.

Apropos Brauchtumspflege: Ganz wie es sich der Kreisheimatpfleger Manfred Welker vorstellt, wurden „Küchla zammgspielt“, eine Fichte am Samstag ins Lot gebracht, und rausgetanzt.

Die Schlachtschüssel am Samstag kam bestens an, der Seniorennachmittag, ebenfalls am Samstag kurz vor dem Baumhochhieven, und das kaum wegzudenkende Salzknöchla-Essen am Sonntag waren sozusagen Zugpferde. Und um bei der „Kirch-Weihe“ (Weihetermin war 7. Juni 1976) zu bleiben, lud man am Sonntag

natürlich auch zum Festgottesdienst in die festlich geschmückte Sankt-Wendelin-Kirche. „Wie das aussieht, werden wir die Kerwa im nächsten Jahr wieder in dieser Größenordnung feiern“, meinte Konni Großkopf, ohne einem seiner Vorstandskollegen der anderen Vereine vorgreifen zu wollen.

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