Zeckern: St. Wendelin wird aufgehübscht

12.6.2017, 08:56 Uhr
Zeckern: St. Wendelin wird aufgehübscht

© Foto: Niko Spörlein

Die erst vor wenigen Jahren neu angeschaffte Orgel ist bereits fein säuberlich abgedeckt, der Altar unterhalb der immer noch Tageslicht einlassenden Fenster wurde in Decken gehüllt, der ganze Innenraum der 1925 zunächst recht bescheiden und klein errichteten Kirche ist inzwischen eingerüstet. Der Röttenbacher Firma Dausch wurde der Gerüstbau übertragen.

Klar, dass der zuständige Pfarrer Thomas Ringer in enger Absprache mit den hiesigen Gläubigen nach Fördermaßnahmen Ausschau hielt. Auf einen zuverlässigen Zuschussgeber stieß man im November 2016 bei der Gemeinde Hemhofen. Wie Bürgermeister Ludwig Nagel auf Anfrage mitteilte, werde diese Investition nach den Förderrichtlinien für Vereine, Gruppen und Organisationen bezuschusst, wozu auch der Gemeinderat sein Plazet gab.

Erforderliche Reparaturen und Sanierungen an Gebäuden zu deren Erhalt werden demnach anteilig mit zehn Prozent der Bausumme subventioniert, wenn die Gesamtkosten die Grenze von 150.000 Euro nicht übersteigen. Finden sich die Gesamtkosten der Maßnahme jenseits dieses Betrages, dann gibt es von der Gemeinde lediglich noch 7,5 Prozent. Die politische Gemeinde Hemhofen stellt also im laufenden Jahr für die Sanierungsmaßnahmen der Filialkirche Sankt Wendelin 13 000 Euro zur Verfügung.

Das Kirchlein mitten in Zeckern ist ab August 1925 errichtet worden, zunächst auf einer Grundfläche von sechs mal elf Metern. Die Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs zeigten, dass immer mehr Heimatvertriebene, fast alle ausschließlich Katholiken, in Zeckern ihre zweite Heimat fanden, weshalb 1956 erstmals an das Gotteshaus angebaut wurde.

Das sollte nicht die letzte Vergrößerung der Kirche bleiben, denn nach der politischen Eingemeindung der einst selbstständigen Gemeinde Ze-
ckern nach Hemhofen und der seelsorgerischen Betreuung durch die damaligen Geistlichen Friedrich Fahner und Leo Friedrich aus Adelsdorf wurde 1972 überlegt, das Kirchlein richtig auszubauen. Nur das liebe Geld fehlte dazu, weshalb die Zeckerner unermüdlich zu sammeln begannen.

In diesem Zusammenhang fällt auch erstmals der Name von Maurermeister Georg Merkel, der sich maßgeblich um die Ausbaupläne kümmerte. Die Bemühungen waren nicht vergeblich: Im Juni 1976 wurde dann die "große" Filialkirche von Erzbischof Josef Schneider geweiht.

Die letzte Außensanierung geschah 2006 unter dem damaligen Pfarrer Holger Fiedler, der den Pfarreienverbund 2010 verließ. Und wieder kam mit Ludwig Schick ein Erzbischof zur Weihe, denn auch der Altarraum wurde erneuert. 2009 wurde schließlich die neue und jetzt sauber abgehängte Orgel von Domkapitular Hans-Jörg Elsner geweiht, und Regionalkantor Erich Staab ließ die "Königin der Instrumente" erstmals erklingen.

"Die Orgel, die jetzt noch linker Hand am Eingang steht, wird im Zuge der Sanierung nach rechts versetzt", erklärt Matthias Großkopf von der Kirchenverwaltung. Der wohl größte finanzielle Brocken der Sanierung werde die Neueindeckung des Daches werden; und an der Fassade wollen die Experten die dort einst verwendeten Sandsteine noch mehr zur Geltung bringen und diverse Putzschäden beheben, bevor die Außenhaut eine neue, "ähnliche" Farbe bekomme, sagt Großkopf. Auch im Innenraum werden Putzschäden behoben, und es wird neue Farbe aufgebracht. Bis wann die Arbeiten abgeschlossen sind, könne man vor allem wegen der anstehenden Dacheindeckung noch nicht sagen.

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