Zeit großer Hitze kommt: Sauna boomt bei Minusgraden

HERZOGENAURACH - Die Zeit großer Hitze ist angebrochen – jedenfalls in der Sauna. Sobald sich das Thermometer Minusgraden nähert, wächst unweigerlich der Wunsch nach Wärme. Der neue Bäder-Chef in Herzogenaurach, Patrick Geiger, zuständig auch für die Sauna, gibt nach zwei Monaten in Herzogenaurach erste Eindrücke wieder.

HERZOGENAURACH — Im Sauna-Führer für Franken und Oberpfalz, eine katalogisierte Aufstellung der 40 Saunen und Bäderlandschaften zwischen Bad Kissingen, Bayreuth, Bamberg, Forchheim, Hammelburg, Obernsees oder Rudolstadt, findet sich auch Herzogenaurach mit Freizeitbad Atlantis und Sauna.

Grundidee des seit 2006 jeweils regional herausgegebenen Saunaführers samt Eintrittsgutscheinen ist ein Überblick, die Möglichkeit, verschiedene Saunen, Spas oder Wellnesshotels zu besuchen und bei Kurzurlauben informiert zu sein: Wo ist meine nächste Sauna? Architektonisch interessante Gebäude, historisch oder modern, im finnischen Stil oder im japanischen werden vorgestellt, auf Wellness-Angebote aller Art wird hingewiesen. Denn das Thema ist bei den neuerdings mehr sportlichen und gesundheitsbewussten Deutschen im Kommen. Bei der älteren wie jüngeren Sauna-Szene.

Seit 19 Jahren hat Herzogenaurach eine Sauna am Atlantis, Herzstück ist das Rottaler Bauernhaus, das an Wochenenden und vor allem auch nach Weihnachten überaus gut besucht ist. 66 333 Besucher passierten 2013 das Drehkreuz für den Saunabereich, für 2014 werden 67 750 Besucher vorausgesagt.

Für Fachmann Patrick Geiger, seit Oktober Betriebsleiter der Bäder- und Gastronomiebetriebe des „Atlantis“, entwickelt sich das Saunieren zusehends zum Event hin – einerseits. Andererseits sei bei vielen Saunagästen der deutliche Wunsch nach Ruhe und Erholung festzustellen – Urlaub für ein paar Stunden.

Übergreifend sei der Wunsch nach Qualität: Bei den Düften und Aufgüssen, bei Peelings, Massagen und gastronomischem Angebot.

Auch das Personal spielt natürlich eine erhebliche Rolle. Unter den Saunameistern wurde auch heuer die „Deutsche Meisterschaft im erlebten Aufguss“ ausgetragen. Dabei erreichte Ulli Schnabel vom Freizeitbad Atlantis den 3. Platz.

Angesichts einer „immensen Sauna-Dichte“ wie Geiger sagt, von Bad Windsheim, über Bamberg, nach Hirschaid, Nürnberg, Fürth und dem starken Treueverhalten von Saunagästen sei es lohnenswert, die Atlantis-Sauna zu optimieren – obwohl sie als „Premium Sauna“ bis 2016 schon das höchste Siegel des Deutschen Saunabunds erreichte.

Ein größerer Ruhebereich und Naturbezug wurde von Gästen bereits vorgeschlagen. Allerdings – das Thema steckt noch im Diskussionsstadium. Zusammen mit Bürgermeister German Hacker und Jürgen Bauer als Chef der Herzo- Bäder- Verkehrs GmbH wurde dies auch schon immer wieder mal öffentlich kommuniziert und im Aufsichtsrat der Bäder GmbH des Öfteren diskutiert.

Technisch sei das Atlantis wie die ganze Bäderlandschaft Herzogenaurachs in einem außerordentlich guten Zustand – zumal man bundesweit bereits von einem „Bädersterben“ spreche, vor allem im Ruhrgebiet.

An der Wohlfühl-Atmosphäre der Sauna seien noch Einzelheiten zu verbessern, meint Geiger – etwa der enge Gang zwischen Kabinen und Duschen. Das müsse auch nicht immer mit viel Geld verbunden sein. Saunen im eigenen Heim sei für einen Teil der Besucher als Alternative nicht denkbar, weiß der Bäder-Fachmann. Schließlich muss man zu Hause nach dem Saunaerlebnis erst noch putzen und trocken wienern.