Ziegen mögen auch vertrocknetes Gras

22.8.2018, 13:42 Uhr
Ziegen mögen auch vertrocknetes Gras

© Foto: Rainer Groh

Würde man die Wiese zwischen den Rosensträuchern und anderen Büschen mit einer Maschine mähen, nähmen Fasane, Feldhasen und Kaninchen umgehend Reißaus. Gegen Thüringer, Edel- und Burenziegen haben sie nichts, ebensowenig wie gegen die Merino- und Schwarzkopf-Schafe und die "Coburger Füchse", die Gerd Egelseer unmittelbar am Ostrand der "World of Sports" im Auftrag des Landschaftspflegeverbands Mittelfranken die nächsten zwei Wochen die fälligen Mäharbeiten verrichten lässt. Etwa 50 Ziegen und 20 Schafe aller Altersstufen erledigen das Nötige natürlich, in aller Ruhe – und zur Freude ihres Herrn.

Gerd Egelseer aus Zweifelsheim ist eigentlich Stadtgärtner im Baubetriebshof. Aber der 27-Jährige hat Landwirt gelernt und ist mit Tieren aufgewachsen. So hat er vor drei Jahren mit der Schäferei angefangen — mit vier Schafen. Heute hat er etwa 80, dazu 70 Ziegen, hat in Unteraltenbernheim, Gemeinde Obernzenn einen Winterstall gepachtet und ist des Lobes voll, wie viel Verständnis die Unter- und auch die Oberaltenbernheimer seinem Hobby-Betrieb entgegenbringen.

Reines Hobby ist die Tierhaltung für ihn, sagt Egelseer. Es entspanne ihn von seiner Brotarbeit, regelmäßig nach seiner Herde zu sehen, Klauenpflege zu machen und seinen Tieren zu bringe, was sie brauchen: Salz, Kalk zum guten Wiederkäuen, in diesen Tagen vor allem Wasser. 1500 Liter braucht die Herde jeden zweiten Tag.

Dass die Trockenheit der Wiese ein steppenhaftes Aussehen verliehen hat, sei für die Schafe und Ziegen nicht so tragisch: "Die fressen das wie Heu."

So werde das Gras in zwei Wochen kurz sein und die Herde weiterziehen nach Beutelsdorf. So lange kann man ihnen bei der Arbeit zusehen. Nur, so appelliert Egelseer, Hunde sollten am Pferch nur angeleint vorbeigeführt werden.

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