ICE-Messerstecher in Aschaffenburg vor Gericht

13.11.2017, 08:03 Uhr

Mit einem 21 Zentimeter langen Kampfmesser soll ein Niederländer in einem ICE bei Aschaffenburg völlig grundlos auf einen Fahrgast eingestochen haben. Wegen dieser Attacke im April dieses Jahres muss sich von Montag (9.15 Uhr) der 43 Jahre alte Mann vor dem Landgericht Aschaffenburg verantworten. Ihm wird versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

Wie aus der Anklageschrift hervorgeht, soll er sein Opfer ohne jede Vorwarnung von hinten angegriffen haben. Das lange Messer soll er bis dahin in seinem rechten Ärmel versteckt haben. Das Opfer, ein damals 27 Jahre alte Brite, erlitt dabei eine etwa acht Zentimeter lange und fünf Zentimeter auseinanderklaffende Schnittverletzung im unteren Kinnbereich, die stark blutete.

Er überlebte den Angriff, es bestand keine Lebensgefahr. Der nach Angaben der Polizei stark alkoholisierte Niederländer war nach dem Angriff im Zug geflüchtet, konnte aber schnell von zufällig mitreisenden, uniformierten Polizeibeamten und Soldaten der Bundeswehr überwältigt werden. Der Zug, der von München nach Dortmund unterwegs war, hielt kurz nach der Tat im Hauptbahnhof Aschaffenburg.

Der 43-Jährige sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Einen politischen oder terroristischen Hintergrund hatte die Polizei im Frühjahr ausgeschlossen. Zudem sollen Opfer und mutmaßlicher Täter sich nicht vorher gekannt haben.